
Ostseetunnel: Minister fordert Tempo bei deutscher Anbindung
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen zeigte sich überrascht über Medienberichte, die auf eine mögliche Verzögerung beim Bau des Ostseetunnels hinweisen. „Bisher lief ja alles nach Plan“, sagte der CDU-Politiker. Hintergrund ist die verspätete Ankunft eines Spezialschiffs in Dänemark, das für das Absenken der Tunnelelemente benötigt wird. Madsen betonte, dass nun Optimierungen auf dänischer Seite geplant seien.
Deutschland darf nicht ins Hintertreffen geraten
Trotz der Verzögerungen im Nachbarland sieht Madsen keinen Anlass zur Entspannung. "Wir müssen hier nach wie vor auf unserer Seite alles geben und können uns jetzt nicht zurücklehnen“, sagte er. Der Fokus liege auf der sogenannten Hinterlandanbindung – dem Ausbau der Straßen- und Schienenverbindungen, die den Tunnel auf deutscher Seite anbinden sollen. Auch wenn die Dänen derzeit hinter dem Zeitplan liegen, sei nicht ausgeschlossen, dass sie diesen Rückstand wieder aufholen könnten.
Bericht warnt vor Herausforderungen beim Zeitplan
Die dänische Nachrichtenagentur Ritzau hatte zuvor unter Berufung auf den Jahresbericht 2024 der staatlichen Infrastrukturgesellschaft Sund & Bælt über erhebliche zeitliche Herausforderungen bei der Fehmarnbelt-Verbindung berichtet. Die planmäßige Eröffnung des Tunnels bis Ende 2029 könnte sich demnach verzögern. Grund dafür sei die verspätete Ankunft des letzten von vier Spezialschiffen, die für die Absenkung der Tunnelelemente benötigt werden. Ein angepasster Zeitplan werde erst erstellt, wenn die ersten Elemente in die Ostsee abgesenkt worden seien.
Erstes Tunnelelement soll noch 2025 versenkt werden
Laut dem Bauunternehmen Femern A/S soll im Laufe des Jahres 2025 das erste Tunnelelement im Fehmarnbelt platziert werden. Danach sind weitere Bauabschnitte auf dänischer Seite geplant. Der 18 Kilometer lange Absenktunnel soll künftig Deutschland und Dänemark unter der Ostsee verbinden und gilt als eines der größten Infrastrukturprojekte Europas.