
Straßenbau 4.0: Wie GPS und KI den Asphalt-Einbau beschleunigen
Die Integration von GPS, Echtzeitdaten und Künstlicher Intelligenz (KI) verändert den Straßenbau grundlegend. Mit neuen Technologien und digitalen Prozessen wird der Asphalt-Einbau nicht nur in der Planung effizienter, sondern auch während des laufenden Betriebs. In Baden-Württemberg zeigt das Unternehmen J. Friedrich Storz, wie der QSBW 4.0-Standard in der Praxis funktioniert, besonders bei öffentlichen Aufträgen.
Technologische Innovation im Straßenbau
In Baden-Württemberg wird auf der Bundesstraße 311 bei Untermarchtal erstmals eine vollumfängliche digitale Steuerung des Asphalt-Einbaus eingesetzt. Durch den Einsatz von Softwarelösungen wird der gesamte Bauablauf, von der Koordination der Asphaltlieferungen bis hin zur Überwachung der Verdichtungszyklen der Walzen, in Echtzeit gesteuert. Diese Maßnahmen verbessern nicht nur die Effizienz, sondern auch die Qualität des Fahrbahnbelags, wodurch Verzögerungen minimiert werden. Die Steuerung durch Echtzeitdaten sorgt für eine höhere Präzision im Bauablauf und führt zu besseren Ergebnissen sowohl für Unternehmen als auch für Verkehrsteilnehmer.
QSBW 4.0 als neuer Standard für öffentliche Aufträge
Mit der Einführung der Qualitätsinitiative Straßenbau Baden-Württemberg (QSBW) müssen Bauunternehmen, die Großprojekte auf Landes- oder Bundesstraßen mit mehr als 6.000 Quadratmetern Fläche übernehmen wollen, den QSBW 4.0-Standard erfüllen. Der Standard fordert die Integration von GPS-Tracking, digitaler Bauplanung, Drohnenbefliegung und Echtzeitdaten in den Bauablauf. Die digitale Ausstattung sorgt dafür, dass Bauunternehmen ihre Projekte präzise und ohne Fehler ausführen können. Ein Stopp beim Asphalteinbau kann die Qualität des Belags erheblich beeinträchtigen, was kostspielige Nacharbeiten zur Folge hätte.
Effizienter Asphalteinbau dank digitaler Steuerung
Die Softwarelösung zur Asphaltarbeit überwacht in Echtzeit nicht nur die verbleibende Asphaltmenge im Fertiger, sondern steuert auch dessen Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Verkehrslage der Zulieferfahrzeuge. Sensoren messen die Schichtdicke und liefern Rückmeldungen zum Zustand des Einbaus. Die digitale Steuerung sorgt dafür, dass Asphaltstellen gleichmäßig verdichtet werden, was für die Straßenqualität entscheidend ist.
Künstliche Intelligenz als Planungshelfer
Bereits in der Planungsphase kommt KI zum Einsatz. Die Software analysiert die Daten aus einer Drohnenvermessung und kalkuliert den Maschinen- und Personalbedarf für den Asphalteinbau. Während des Bauprozesses reagiert die KI dynamisch auf Störungen wie etwa ausfallende Lkw, was eine schnelle Anpassung der Abläufe ermöglicht und die Bauzeiten verkürzt.
TA-Asphalt als neue Herausforderung
Ab 2026 wird in Baden-Württemberg flächendeckend temperaturabgesenkter Asphalt (TA-Asphalt) eingesetzt. Dieser emissionsärmere Belag muss bei etwa 30 Grad geringerer Temperatur verarbeitet werden, was den Zeitdruck erhöht. Auch hier soll die Digitalisierung eine Schlüsselrolle spielen, um die knappe Zeit optimal zu nutzen und so die Qualität, Umweltfreundlichkeit und Arbeitsbedingungen zu verbessern.