Bauwirtschaft unter Druck durch Fachkräftemangel und Baukosten

Bauwirtschaft unter Druck durch Fachkräftemangel und Baukosten

Bauwirtschaft unter Druck durch Fachkräftemangel und Baukosten

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Die Jahresanalyse des Instituts BauInfoConsult prognostiziert auch für 2025 und 2026 eine angespannte Lage in der Bauwirtschaft. Besonders zwei Faktoren bremsen die Branche weiterhin deutlich: der zunehmende Fachkräftemangel und die anhaltend hohen Baukosten. Drei Viertel der befragten Hersteller sehen den Personalmangel als zentrales Risiko. Die altersbedingte Verrentung großer Jahrgänge zeigt bereits spürbare Auswirkungen in Planungs-, Bau- und Industrieberufen. Gleichzeitig werden steigende Material- und Baukosten von 45 Prozent der Hersteller als eine der größten Herausforderungen eingestuft – vor allem im Bereich Werkzeuge, Dach- und Holzbau, Fenster, Türen und Bauchemie.

Neue Technologien ohne kurzfristige Wirkung

Obwohl Politik und Branche auf serielle Verfahren und Künstliche Intelligenz als Zukunftsstrategien setzen, bleibt der Glaube an deren kurzfristige Wirkung gering. Vor allem KI wird derzeit eher als langfristiges Entwicklungsfeld wahrgenommen, das bislang nur punktuell Anwendung findet. Lediglich in Teilbereichen wie Rohbau und technische Gebäudeausrüstung gibt es erste positive Erwartungen an modulare Bauweisen.

Nachhaltigkeit bleibt wichtig, Energieeffizienz verliert an Relevanz

Trotz der schwierigen Marktlage rangiert Nachhaltigkeit weiterhin unter den Top-Themen, wohingegen die Bedeutung der Energieeffizienz in der Bewertung der Hersteller deutlich abnimmt. Diese Entwicklung wird unter anderem auf die Verunsicherung durch die politische Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz zurückgeführt. Im Bereich Dämmung und Abdichtung bleibt jedoch eine positive Entwicklung erkennbar.

Ausblick mit wenig Veränderungsdynamik

Die Studie basiert auf der Befragung von 42 Herstellern und rund 500 weiteren Branchenakteuren. Sie zeigt eine insgesamt stagnierende Entwicklung ohne größere strukturelle Impulse. Die zentralen Fragen bleiben: Wie geht die Branche mit dem knappen Personal um? Und gelingt es, steigende Kosten in den Griff zu bekommen? Die Antworten darauf werden maßgeblich die Zukunft des Bauens in Deutschland bestimmen.