Baukosten stagnieren – Wohnungsbau bleibt teuer

Baukosten stagnieren – Wohnungsbau bleibt teuer

Baukosten stagnieren – Wohnungsbau bleibt teuer

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Nach Jahren kontinuierlicher Preissteigerungen bei Neubauten sieht die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) inzwischen eine Stagnation. Die Baukosten verharren laut Geschäftsführer Steffen Helbig auf hohem Niveau. Eine Rückkehr zu niedrigeren Preisen sei jedoch nicht absehbar. Zusätzlich bleibe unklar, welche Auswirkungen staatliche Sondervermögen für Infrastruktur, Klima und Rüstung auf die Bauwirtschaft haben könnten.

Staatliches Wohnungsbauziel bleibt bestehen

Die WBM verwaltet rund 34.000 Wohnungen in Berlin, vor allem in den Bezirken Mitte und Friedrichshain. Bis 2034 soll der Bestand um etwa 10.000 Wohnungen erweitert werden. 2024 erzielte das Unternehmen einen Überschuss von 23,7 Millionen Euro – eine Entwicklung, die den strategischen Fokus auf Neubauten bestätigt. Derzeit sind rund 1.600 Wohnungen im Bau. Bis Herbst 2026 ist der Start weiterer 1.300 Wohneinheiten geplant, unter anderem an der Mollstraße und in der Neuen Jakobstraße.

Strukturelle Probleme auf dem Wohnungsmarkt

WBM-Geschäftsführer Lars Dormeyer weist auf einen Ungleichgewichtsbereich im Bestand hin: Viele Mieter zahlen deutlich unter dem aktuellen Mietniveau und verfügen oft über überdurchschnittlich große Wohnungen. Ein Umzug in eine kleinere Wohnung würde für Alleinstehende paradoxerweise höhere Mietkosten bedeuten – trotz geringerer Fläche.

Kritik an bestehendem Fördersystem

Ein weiteres Problem sieht Dormeyer bei der Vergabe geförderter Wohnungen. Der Wohnberechtigungsschein wird lediglich zum Zeitpunkt des Einzugs geprüft. Ob die Anspruchsberechtigung auch langfristig gegeben bleibt, wird nicht kontrolliert. Dadurch können geförderte Wohnungen über Jahre von Menschen mit gestiegenem Einkommen belegt bleiben, während dringend Suchende außen vor bleiben.