
Wärmepumpe überholt Gasheizung
Im ersten Halbjahr 2025 hat die Wärmepumpe erstmals die Gasheizung in den Verkaufszahlen überholt. Mit einem Anstieg von 55 Prozent bei 139.500 installierten Wärmepumpen und einem Rückgang von 41 Prozent bei Gasheizungen auf nur noch 132.500 Geräte zeigt sich eine deutliche Veränderung im deutschen Heizungsmarkt. Dies markiert einen historischen Wendepunkt und unterstreicht den Trend zu klimafreundlicheren Heiztechnologien. Die Wärmepumpe hat sich somit als beliebtestes Heizsystem etabliert, was von Branchenverbänden wie dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und dem Bundesverband Wärmepumpe (BWP) als klare Marktentwicklung interpretiert wird.
Der Abschied von Öl- und Gasheizungen beschleunigt sich
Der Rückgang fossiler Heizsysteme ist vor allem durch die steigenden Kosten für fossile Brennstoffe und die strukturellen Veränderungen im Energiemarkt bedingt. Der kontinuierlich steigende CO2-Preis sowie höhere Netzentgelte machen Gasheizungen weniger wirtschaftlich. Gleichzeitig sinkt die Anzahl der Haushalte, die an das Gasnetz angeschlossen sind, wodurch sich die Fixkosten für Betrieb und Wartung auf eine immer kleinere Nutzerbasis verteilen, was zu Preiserhöhungen führt. Darüber hinaus sorgen geopolitische Unsicherheiten, wie der Krieg in der Ukraine, für Preissteigerungen bei Gas und Öl und beeinflussen Investitionsentscheidungen.
Staatliche Förderungen stärken die Wärmepumpe
Ein weiterer Treiber der Marktentwicklung ist die staatliche Förderung. Der Einbau von Wärmepumpen wird derzeit mit 30 bis 70 Prozent der Investitionskosten unterstützt, was die finanzielle Belastung für Bauherren und Modernisierer erheblich reduziert. Zudem verursachen Wärmepumpen im Betrieb keine CO2-Kosten, was ihre langfristige Wirtschaftlichkeit im Vergleich zu fossilen Heizsystemen deutlich verbessert. Diese Unterstützung stärkt nicht nur den Klimaschutz, sondern fördert auch die heimische Wirtschaft, indem sie Arbeitsplätze im Bereich der Wärmepumpentechnologie schafft.
Bauwirtschaft und Handwerk profitieren vom Technologiewechsel
Für die Bauwirtschaft und das Handwerk bedeutet der Boom der Wärmepumpen neue Geschäftsmöglichkeiten und langfristige Auftragschancen. Der wachsende Bedarf erfordert zusätzliche Fachkräfte, neue Schulungsangebote und Anpassungen in der Betriebsstruktur der Unternehmen. Hersteller investieren in die Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten, um den Nachfrageanstieg zu bewältigen, und entwickeln gleichzeitig effizientere Modelle. Auch bei Sanierungen älterer Gebäude öffnet sich ein großes Potenzial für die Umrüstung auf Wärmepumpentechnologie. Die Wärmepumpe hat sich somit nicht nur als zentrales Element der Energiewende etabliert, sondern verändert auch den Markt und die strategische Ausrichtung der Bau- und Haustechnikbranche.