
ZIA präsentiert Positionspapier zur Neuausrichtung urbaner Räume
Leerstände, sinkende Kaufkraft und ein Überangebot an Einzelhandelsflächen prägen zunehmend das Bild vieler deutscher Innenstädte. Die Nutzungsvielfalt ist häufig stark eingeschränkt, was zur Verödung ganzer Stadtzentren beiträgt. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), Spitzenverband der Immobilienwirtschaft, warnt vor einer Verschärfung dieser Entwicklungen und ruft zu einem grundlegenden Umdenken in der Stadtentwicklung auf.
Positionspapier mit konkreten Handlungsvorschlägen
Im Rahmen der polis Convention stellte der ZIA ein neues Positionspapier zur Innenentwicklung vor. Es enthält praxisorientierte Empfehlungen für Kommunen, Investoren und politische Entscheidungsträger. Im Fokus stehen dabei die Beschleunigung von Planungsprozessen, die gezielte Förderung von Transformationsprojekten und die bessere Nutzung bestehender Immobilienpotenziale.
Bestand als Chance für nachhaltige Stadtentwicklung
Das Papier betont die Bedeutung der Innenentwicklung als Beitrag zum Klimaschutz, zur Standortpolitik und zur Sicherung der Daseinsvorsorge. Der Verband spricht sich gegen eine einseitige Konzentration auf Neubauprojekte am Stadtrand aus. Stattdessen soll die Revitalisierung und Umnutzung von Bestandsimmobilien im Zentrum der künftigen Stadtplanung stehen.
Vielfältige Nutzungskonzepte statt Einzelhandelsdominanz
Der Verband fordert ein Abweichen vom traditionellen Bild der Innenstadt als reiner Einzelhandelsstandort. Zukünftig sollen urbane Räume stärker durch eine vielfältige Nutzung geprägt sein – darunter Wohnen, Bildung, Kultur sowie kleinteilige Produktion. Ziel ist es, durch diesen Nutzungsmix die Innenstadt dauerhaft zu beleben, auch außerhalb klassischer Geschäftszeiten.
Innenstadtentwicklung als gesellschaftliche Aufgabe
Der ZIA versteht die Erneuerung der Innenstädte als gemeinschaftliche Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Nur durch ein koordiniertes Zusammenwirken aller Akteure könne es gelingen, urbane Räume als Orte der Begegnung, sozialen Teilhabe und kulturellen Identität zu bewahren. Das vorgestellte Positionspapier soll als Impuls für einen dringend benötigten Paradigmenwechsel in der Stadtplanung dienen.