
Modernisierung der Bahnstrecke Lübeck–Bad Kleinen
Mit dem symbolischen Spatenstich ist der Startschuss für die Modernisierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Lübeck und Bad Kleinen gefallen. Die rund 60 Kilometer lange Verbindung wird grundlegend erneuert, um kürzere Fahrzeiten, eine bessere Anbindung und zusätzliche Kapazitäten im Personen- und Güterverkehr zu ermöglichen. Das Projekt ist Teil des unvollendet gebliebenen Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 1.
Stärkung der Verbindung Lübeck–Schwerin
Ein zentrales Ziel ist die Verbesserung der Verbindung zwischen Lübeck und Schwerin. Dazu wird unter anderem eine neue Verbindungskurve bei Gallentin errichtet, mit der künftig das Umsteigen oder Wenden in Bad Kleinen entfällt. Die Maßnahme soll die Region näher an die Metropolregion Hamburg heranführen und die Schiene als verlässliche Mobilitätsalternative stärken.
Klimafreundlicher Schienenverkehr im Fokus
Die Elektrifizierung der Strecke ist ein bedeutender Schritt in Richtung eines leistungsfähigen und klimafreundlichen Bahnverkehrs. Besonders für den Nahverkehr werden verkürzte Fahrzeiten und stabilere Takte erwartet. Parallel stärkt der Ausbau auch den Güterverkehr auf dem sogenannten Ostkorridor zwischen Norddeutschland, Süddeutschland und Osteuropa.
Zukunftsperspektiven und europaweite Anbindung
Langfristig soll die Strecke über die geplante Fehmarnbelt-Querung an das europäische Schienennetz angebunden werden. Die Verbindung zwischen der Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland soll ab 2029 in Betrieb gehen und umfasst neben einer vierspurigen Straße eine zweigleisige Bahntrasse. Westmecklenburg könnte so Teil einer strategisch wichtigen Verkehrsachse zwischen Skandinavien und Mitteleuropa werden.
Wirtschaft begrüßt den Ausbau – Forderung nach weiterer Planung
Die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin sieht im Ausbau einen wichtigen Fortschritt für den Wirtschaftsstandort Westmecklenburg. Verbesserte Bedingungen für Pendler, Transport und Logistik schaffen neue Entwicklungsperspektiven. Gleichzeitig fordert die IHK eine durchgehende Zweigleisigkeit und ein klares Bekenntnis zum Fernverkehr auf der Strecke. Ziel sei eine langfristige Integration in das ICE-Netz – etwa mit Direktverbindungen zwischen Kopenhagen, Lübeck, Schwerin und Berlin.
Bild: © Andreas Geick / CC BY-SA 3.0