
Wohnungsbau: Verbände fordern mehr politische Unterstützung
Führende Verbände der deutschen Bau- und Wohnungswirtschaft fordern CDU/CSU und SPD auf, dem Wohnungsbau in den Koalitionsverhandlungen deutlich mehr Bedeutung beizumessen. Das Verbändebündnis Wohnungsbau kritisiert, dass das Sondierungspapier der künftigen Regierung den Wohnungsbau weitgehend vernachlässige. Angesichts der wachsenden Wohnungsnot und der wirtschaftlichen Bedeutung des Baugewerbes sei dies nicht hinnehmbar.
Wohnungsbau als Konjunkturmotor und soziale Notwendigkeit
Das Bündnis betont, dass der Wohnungsbau nicht nur ein wirtschaftlicher Motor für die Binnenkonjunktur sei, sondern auch eine zentrale Rolle für den sozialen Zusammenhalt spiele. „Die Wohnungsnot in Deutschland ist eine der drängendsten Herausforderungen. Wenn die Regierung dieses Problem nicht ernst nimmt, wäre das fahrlässig und unverantwortlich“, heißt es in einem gemeinsamen Appell der Spitzenvertreter von sieben Branchenverbänden.
Breite Allianz der Bau- und Wohnungswirtschaft
Dem Verbändebündnis Wohnungsbau gehören unter anderem die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), der Deutsche Mieterbund (DMB), der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) an. Auch der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) sowie der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) unterstützen die Forderung nach mehr Wohnungsbauinvestitionen.
Neubau-Turbo für bezahlbares Wohnen gefordert
Um die aktuelle Wohnungskrise zu bewältigen, fordert das Bündnis spürbare Maßnahmen, die eine Trendwende einleiten. Besonders der soziale und bezahlbare Wohnungsbau müsse vorangetrieben werden. Als Zielmarke nennt das Bündnis den Bau von jährlich 100.000 Sozialwohnungen sowie 60.000 bezahlbaren Wohnungen. „Die Menschen, die dringend auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind, werden sich nicht mit einer anhaltenden Baulethargie abfinden“, betont die Allianz.
Wohnungsbau als Teil der Infrastruktur
Zwar sei es wichtig, öffentliche Einrichtungen wie Schulen zu sanieren, doch müsse auch sichergestellt werden, dass sich Familien das Wohnen in deren Umfeld leisten können. „Bezahlbarer Wohnraum ist ein essenzieller Bestandteil einer funktionierenden Infrastruktur“, so das Bündnis weiter. Wie diese Ziele erreicht werden können, soll beim kommenden Wohnungsbau-Tag am 10. April in Berlin intensiv diskutiert werden.
Quelle: Architekturblatt