
Wie Carbonbeton den Brückenbau verändert
In Oldenburg wurde erstmals in Deutschland eine Geh- und Radwegbrücke aus vorgespanntem Carbonbeton (CPC) gebaut. Diese Brücke, die nur sieben Zentimeter dick ist, stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Infrastruktur dar. Der innovative Werkstoff Carbonbeton ermöglicht eine Materialersparnis von bis zu 80 Prozent und reduziert den CO2-Ausstoß, ohne Kompromisse bei der Tragfähigkeit einzugehen. Das Bauwerk wurde innerhalb von nur sechs Wochen errichtet und setzt neue Maßstäbe für den klimafreundlichen Brückenbau.
Modularer Fertigungsansatz und geringe Materialkosten
Die Brücke „Optima“ ist das Ergebnis einer modularen Fertigung aus vorgespannten Carbonbeton-Elementen. Mit einem Gewicht von nur 260 Kilogramm pro Quadratmeter und einer Lebensdauer von bis zu 100 Jahren bietet sie eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Brückenkonstruktionen aus Holz und Stahl. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Carbonbeton-Elemente zu recyceln, was den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Stahlbeton erheblich reduziert.
Ein Beitrag zum Klimaschutzkonzept 2035
Die Stadt Oldenburg verfolgt ambitionierte Klimaschutzziele, die in das Klimaschutzkonzept 2035 eingebunden sind. Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht betonte, dass die leichtere Bauweise der Brücke gut zu diesen Zielen passt und die Stadt damit einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht. Der reduzierte Materialeinsatz trägt wesentlich dazu bei, die Klimaziele zu erreichen.
Carbonbeton als Schlüsseltechnologie
Für Thorsten Hahn, Geschäftsführer von Holcim Deutschland, ist das Oldenburger Projekt ein hervorragendes Beispiel für innovative und nachhaltige Lösungen, die die Baubranche in Zukunft prägen werden. Carbonbeton spielt eine entscheidende Rolle bei der Sanierung von Brücken und Wegen, da er sowohl ressourceneffizient als auch klimafreundlich ist. Durch die höhere Zugfestigkeit des Materials werden weniger Instandhaltungen erforderlich, was die Lebensdauer der Brücke erheblich verlängert.
Fertigung und schnelle Verfügbarkeit
Die Brücke wurde in einem Fertigteilwerk in Essen bei Oldenburg produziert, das mit CNC-gesteuerten Maschinen die Bauteile passgenau zuschnitt. Vor Ort wurden die Teile dann montiert. Dieser Prozess bietet den Vorteil einer schnellen Realisierung von zukünftigen Projekten und könnte die CPC-Technologie in der ganzen Bundesrepublik etablieren.
Bild: © CC BY 3.0, Optera GmbH