Kommunen in Bayern: Verschlechterte Finanzlage

Kommunen in Bayern: Verschlechterte Finanzlage

Kommunen in Bayern: Verschlechterte Finanzlage

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Im vergangenen Jahr stiegen die Ausgaben der bayerischen Kommunen um 9,2 Prozent, fast doppelt so schnell wie die Einnahmen, die nur um 5 Prozent zulegten. Diese Entwicklung führte zu einem Defizit in den kommunalen Haushalten, das pro Einwohner in Bayern 396 Euro betrug – deutlich höher als der gesamtdeutsche Durchschnitt von 321 Euro.

Hohe Schulden und Investitionsmangel

Insgesamt summiert sich das kommunale Finanzierungsdefizit in Deutschland auf eine Rekordsumme von 24,8 Milliarden Euro. Das Defizit ist das größte seit der Wiedervereinigung. Ein Großteil der Ausgaben der Kommunen ist an Pflichtaufgaben gebunden, die von Bund und Ländern vorgegeben werden. Dies lässt wenig Spielraum für freiwillige Investitionen, was sich negativ auf die Infrastruktur auswirkt – Schulen, Straßen und Bibliotheken bleiben oft ohne notwendige Investitionen.

Verschuldung nimmt zu, aber bleibt unter dem Bundesdurchschnitt

Die Verschuldung der Kommunen nimmt zu. Im Jahr 2024 stiegen die kommunalen Wertpapierschulden und Kredite für Investitionen um 10 Prozent auf 1.780 Euro pro Einwohner. In Bayern stieg dieser Betrag sogar um 14 Prozent, blieb jedoch mit 1.564 Euro je Einwohner niedriger als der deutschlandweite Durchschnitt. Trotz dieses überdurchschnittlichen Anstiegs bleibt der Verschuldungsgrad in Bayern jedoch noch unter dem Bundesdurchschnitt.

Sanierungsstau auf Rekordhöhe

Der Sanierungs- und Investitionsstau in den Kommunen hat mit 215,7 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert erreicht. Dies zeigt, wie dringend notwendige Maßnahmen zur Sanierung und Investition in die öffentliche Infrastruktur erforderlich sind.