Warum Recyclingquoten im Bauwesen nötig sind

Warum Recyclingquoten im Bauwesen nötig sind

Warum Recyclingquoten im Bauwesen nötig sind

  • Nachhaltigkeit
  • 4 Min

Die Bauwirtschaft sieht sich zunehmend mit strengeren Klimaschutzvorgaben und steigenden Materialkosten konfrontiert. Nachhaltige Lösungen sind daher unverzichtbar. Vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) bieten großes Potenzial, um Ressourcen zu schonen und CO₂-Emissionen zu senken. Der Fachverband Vorgehängte Hinterlüftete Fassaden (FVHF) fordert daher verbindliche Recyclingquoten für Fassadenmaterialien. Diese könnten nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch neue wirtschaftliche Chancen für Bauunternehmen und Handwerker schaffen.

Ressourcenschonung durch wiederverwendbare Fassadensysteme

Der Bausektor ist einer der ressourcenintensivsten Wirtschaftsbereiche und produziert über die Hälfte des gesamten Abfalls in Deutschland. Ein wichtiger Hebel zur Verbesserung der Klimabilanz liegt in der Wiederverwendung von Bauelementen. Die im Gebäudebestand gespeicherte Graue Energie – also die Energie, die für Herstellung, Transport und Entsorgung von Baumaterialien benötigt wird – ist enorm. VHF bieten hier klare Vorteile: Dank zerstörungsfreier Demontage lassen sich die Bauteile wiederverwenden oder sortenrein recyceln. Dies reduziert den Verbrauch neuer Rohstoffe erheblich.

Recyclingquoten als Schlüssel für nachhaltiges Bauen

Um eine Kreislaufwirtschaft im Bauwesen zu etablieren, fordert der FVHF verbindliche Recyclingquoten für Fassadenmaterialien. Eine solche Maßnahme würde nicht nur nachhaltige Baustoffe fördern, sondern auch Innovationen in der Materialentwicklung anregen. Besonders im öffentlichen Bauwesen könnten Ausschreibungen gezielt ressourcenschonende Konstruktionen bevorzugen, um nachhaltige Bauweisen zu stärken. Zudem wäre dies ein bedeutender Schritt zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands.

VHF als multifunktionale Lösung der Zukunft

Neben ihrer Wiederverwendbarkeit bieten VHF weitere Vorteile. Die Integration von Fassadenbegrünungen trägt zur Verbesserung des Mikroklimas bei, während bauwerksintegrierte Photovoltaik-Module oder thermosolare Anlagen zur Energieeffizienz von Gebäuden beitragen. Dadurch wird die Fassade nicht nur als passive Gebäudehülle genutzt, sondern entwickelt sich zu einem aktiven Element für Energiegewinnung und Klimaregulierung.

Nachhaltige Fassaden als Chance für die Bauwirtschaft

Der FVHF sieht in der stärkeren Förderung nachhaltiger Fassadensysteme eine entscheidende Weichenstellung für die Zukunft der Bauwirtschaft. Neben verbindlichen Recyclingquoten fordert der Verband auch effizientere Genehmigungsverfahren und eine verstärkte Berücksichtigung von Lebenszyklusanalysen in der Bauplanung. Diese Maßnahmen könnten nicht nur den Umweltschutz vorantreiben, sondern auch wirtschaftliche Impulse für die gesamte Branche setzen. Nachhaltiges Bauen ist damit nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine Chance für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit im Bauwesen.