Umwelteffekte der Digitalisierung: Zwischenbilanz aus 200 Studien

Umwelteffekte der Digitalisierung: Zwischenbilanz aus 200 Studien

Umwelteffekte der Digitalisierung: Zwischenbilanz aus 200 Studien

  • Nachhaltigkeit
  • 3 Min

Eine umfassende Analyse von 200 Studien, durchgeführt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Technopolis Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), wirft Licht auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt. Von positiven Effekten in Gebäuden und im Energiesektor bis hin zu kritischen Fragen im Bereich der Mobilität – die Ergebnisse bieten eine wichtige Grundlage für die zukünftige Forschung und Entwicklung nachhaltiger digitaler Innovationen.

Potenziale und Herausforderungen in Gebäuden und im Energiesektor

Smart-Technologien haben das Potenzial, den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken und eine effizientere Nutzung von Ressourcen zu ermöglichen. Durch intelligente Mess- und Steuerungstechnik sowie Gebäudeautomation können Heizung und Stromverbrauch optimiert werden. Auch im Energiesektor zeigen sich vielversprechende Ansätze, wie virtuelle Kraftwerke und Smart Charging, um Stromangebot und -nachfrage auszugleichen und Emissionen zu reduzieren.

Herausforderungen in der Mobilität

Während Studien zeigen, dass KI-optimierte Routen und Ampelschaltungen den Energieverbrauch im Verkehr reduzieren können, bleibt die Frage nach den langfristigen Auswirkungen des autonomen Fahrens auf die Verkehrsmittelwahl offen. Zukünftige Forschung sollte daher verstärkt alternative Verkehrskonzepte wie Carsharing und den öffentlichen Nahverkehr in den Fokus nehmen.

Energie- und Ressourcenverbrauch der Digitalisierung

Trotz ihrer Effizienzpotenziale verursacht die Digitalisierung auch einen erheblichen Energie- und Ressourcenverbrauch. Die Produktion und Nutzung digitaler Geräte sowie der Betrieb von Rechenzentren tragen zur globalen Treibhausgasemission bei. Eine ganzheitliche Bewertung der Umweltauswirkungen erfordert daher eine Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus hinweg.

Notwendigkeit einer ganzheitlichen Forschungsperspektive

Um die Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Umwelt realistisch einzuschätzen, ist eine holistische Forschungsperspektive unerlässlich. Neben der Quantifizierung von CO2-Effekten sollten auch andere direkte und indirekte Umweltauswirkungen berücksichtigt werden, um umfassende Entscheidungsgrundlagen für eine nachhaltige Digitalisierung zu schaffen.