Thüringer Handwerk weiterhin unter Druck

Thüringer Handwerk weiterhin unter Druck

Thüringer Handwerk weiterhin unter Druck

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Die wirtschaftliche Lage im Thüringer Handwerk bleibt angespannt. Laut Stefan Lobenstein, Präsident des Thüringer Handwerkstags, sind die Herausforderungen durch schrumpfende Auftragsbestände und sinkende Investitionsbereitschaft weiterhin deutlich spürbar.„Zwei Jahre Rezession sind deutlich spürbar und die negative Konjunkturentwicklung hält an. Damit tritt das Handwerk auf der Stelle und kann sich noch nicht aus dem Tief der vergangenen Jahre befreien”, erklärte er bei der Vorstellung einer aktuellen Konjunkturumfrage in Erfurt.

Wichtiger Wirtschaftszweig mit Stabilität in der Ausbildung

Mit rund 28.000 Betrieben und etwa 150.000 Beschäftigten zählt das Handwerk zu den tragenden Säulen der Thüringer Wirtschaft. Derzeit absolvieren knapp 8.000 junge Menschen im Freistaat eine handwerkliche Ausbildung. Im Jahr 2024 wurden rund 3.000 neue Lehrverträge abgeschlossen – ein Zeichen dafür, dass das Handwerk als Berufsfeld nach wie vor attraktiv bleibt.

Einzelne Lichtblicke, aber insgesamt pessimistische Stimmung

Wie Thomas Malcherek, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt, erläuterte, zeigt die Umfrage, dass sich die wirtschaftliche Einschätzung in nahezu allen Gewerbegruppen im Vergleich zum Frühjahr 2024 verschlechtert hat. Einzige Ausnahme sei das Kfz-Gewerbe, das ein Umsatzplus von elf Prozent verzeichnet. Ansonsten berichten die Betriebe von Rückgängen – sowohl beim Umsatz als auch bei der Nachfrage.

Fachkräftemangel bleibt drängend – Hoffnung auf Kurswechsel

Malcherek warnte zudem vor einer Abwärtsspirale: Betriebe, die mit Auftragsrückgängen kämpfen, könnten nur schwer auf technologische Entwicklungen oder den zunehmenden Fachkräftemangel reagieren. Trotz der schwierigen Lage bleibe die Beschäftigung in vielen Handwerksunternehmen stabil, Entlassungen seien derzeit nicht die Regel.
Ein Hoffnungsschimmer: Rund zwei Drittel der befragten Betriebe erwarten für das zweite Quartal eine gute bis befriedigende Geschäftsentwicklung. Viele setzen auf Impulse durch politische Veränderungen – sowohl in Thüringen als auch auf Bundesebene.