
Rechnungen am Bau schneller bezahlt
Im ersten Halbjahr 2025 haben sich die Verzugsdauer und das offene Forderungsvolumen in der Bauwirtschaft spürbar verringert, obwohl sich die Zahlungsziele im B2B-Bereich insgesamt leicht verlängert haben. Das durchschnittliche Zahlungsziel liegt inzwischen bei 31,46 Tagen, während es vor zwei Jahren noch bei 29,93 Tagen lag. Rechnungen aus der Bauwirtschaft werden schneller beglichen als im Vorjahr, während andere Branchen längere Fristen hinnehmen müssen. Strengere Bonitätsprüfungen und ein konsequentes Risikomanagement tragen zu dieser Entwicklung bei.
Baugewerbe mit kürzeren Fristen und geringeren offenen Beträgen
Im Baugewerbe wurden die Zahlungsziele leicht reduziert und liegen nun bei durchschnittlich 28,48 Tagen – unter dem branchenübergreifenden Mittelwert. Gleichzeitig sank der Wert verspätet beglichener Rechnungen auf 915 Euro, fast zwei Drittel weniger als im Vorjahr. Die geringeren offenen Beträge spiegeln die verhaltene Auftragslage wider und reduzieren gleichzeitig das Risiko großer Zahlungsausfälle.
Großunternehmen profitieren, kleine Betriebe unter Druck
Kleinere Unternehmen erhalten im Schnitt 26,19 Tage Zahlungsfrist, während Großunternehmen mit über 250 Beschäftigten durchschnittlich 33,97 Tage erhalten. Diese Differenzierung nach Unternehmensgröße oder Branche erfordert von Lieferanten eine erhöhte Aufmerksamkeit und sorgfältige Liquiditätsplanung.
Schnellerer Zahlungseingang reduziert Risiken
Unternehmen begleichen ihre Rechnungen 2025 im Schnitt nach 39,35 Tagen, fast drei Tage schneller als noch vor einigen Jahren. Das verringert das Ausfallrisiko und verbessert die Liquidität der Gläubiger. Für die Bauwirtschaft ergibt sich ein zweischneidiges Szenario: Einerseits sinkt das Risiko durch schnellere Zahlungen in geringerer Höhe, andererseits erhöhen kürzere Zahlungsziele und wirtschaftliche Unsicherheit den Druck auf kleinere Betriebe, ihre Liquidität genau zu steuern.