Thüringer Bauwirtschaft hofft auf Impulse durch Bundesmittel

Thüringer Bauwirtschaft hofft auf Impulse durch Bundesmittel

Thüringer Bauwirtschaft hofft auf Impulse durch Bundesmittel

  • Politik
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Die Bauunternehmen in Thüringen verzeichnen zum Jahresbeginn 2025 einen deutlichen Rückgang bei den Neuaufträgen. Nach Angaben des Bauindustrieverbandes Ost gingen im Januar rund ein Drittel weniger Aufträge ein als im gleichen Monat des Vorjahres. Besonders betroffen ist der öffentliche Sektor – insbesondere der Straßenbau – der in Thüringen traditionell eine tragende Rolle im Bauhauptgewerbe spielt.

Haushaltsunsicherheit bremst Investitionen

Ein zentraler Grund für die ausbleibenden Aufträge liegt in der bislang fehlenden Haushaltsklarheit: Thüringen hat für 2025 noch keinen beschlossenen Landeshaushalt. Auch viele Landkreise und größere Städte verfügen noch nicht über rechtskräftige Etats. In der Folge sind neue Investitionsvorhaben bislang nicht plan- oder umsetzbar, was unmittelbare Auswirkungen auf die Vergabe öffentlicher Bauaufträge hat.

Hoffnung auf Infrastrukturpaket des Bundes

Die Branche richtet ihre Erwartungen nun auf die vom Bund zugesagten Mittel aus dem Infrastrukturpaket. Damit könnten dringend benötigte Bauprojekte in Gang gesetzt werden – vorausgesetzt, Planung und Genehmigung erfolgen zügig. Aus Sicht des Bauindustrieverbandes reicht jedoch die bloße Bereitstellung von Finanzmitteln nicht aus.

Mehr Tempo bei Planungsprozessen gefordert

Um Infrastrukturprojekte schneller und effizienter umzusetzen, fordert der Verband grundlegende Reformen. Insbesondere eine Vereinfachung technischer Regelwerke und eine Reduktion bürokratischer Hürden bei Planung und Genehmigung seien notwendig. Ohne strukturelle Verbesserungen sei auch mit zusätzlichem Geld kein kurzfristiger Fortschritt zu erzielen, so die Einschätzung des Verbandes.

Rund 13.800 Beschäftigte betroffen

Im Thüringer Bauhauptgewerbe waren im Januar rund 13.800 Menschen beschäftigt. Der Auftragsmangel stellt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch beschäftigungspolitisch eine wachsende Herausforderung dar. Die Bauwirtschaft setzt nun auf politische Klarheit und finanzielle Impulse, um den Stillstand zu überwinden.