Beschleunigter Bau der Stromtrasse zum Erfurter Kreuz

Beschleunigter Bau der Stromtrasse zum Erfurter Kreuz

Beschleunigter Bau der Stromtrasse zum Erfurter Kreuz

  • Hochbau
  • 4 Min

Das Thüringer Wirtschaftsministerium erhöht den Druck auf die Verantwortlichen beim Ausbau der Strominfrastruktur am Erfurter Kreuz. Die Landesregierung unterstützt die Forderung der dort ansässigen Industrieunternehmen nach einer zuverlässigen Stromversorgung und fordert, dass der Bau der geplanten 110-Kilovolt-Leitung zügig beginnt. Bereits in diesem Jahr soll mit den Arbeiten gestartet werden, um die Energieversorgung langfristig zu sichern.

Langjähriger Streit verzögert Bauprojekt

Die geplante Stromleitung ist seit Jahren Gegenstand politischer und juristischer Auseinandersetzungen. Insbesondere Anwohner und Kommunen entlang der Trasse äußerten Bedenken. Trotz dieser Einwände wurde das Planfeststellungsverfahren bereits 2023 abgeschlossen. Ein Eilantrag der Gemeinde Amt Wachsenburg gegen den Planfeststellungsbeschluss wurde vom Oberverwaltungsgericht Weimar im Februar 2024 abgewiesen, womit das Vorhaben nun grundsätzlich umsetzbar ist.

Strombedarf im Industriegebiet wächst weiter

Ein zentraler Treiber des steigenden Strombedarfs ist das chinesische Unternehmen CATL, das seine Batteriezellproduktion am Standort weiter ausbauen möchte. Auch andere ansässige Betriebe benötigen für zukünftige Investitionen eine zuverlässige Energieversorgung. Das Wirtschaftsministerium betont daher die Bedeutung einer zeitnahen Realisierung der Leitung für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Standorts.

Stromleitung zwischen Thörey und Erfurter Kreuz geplant

Die Thüringer Energienetze GmbH (TEN) plant, eine etwa 2,4 Kilometer lange Hochspannungsleitung zwischen dem Umspannwerk Thörey und dem Erfurter Kreuz zu errichten. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Ministeriumsangaben auf über drei Millionen Euro. Ziel ist es, die Leitung bis Mitte 2026 betriebsbereit zu machen. Für das Land hat die Umsetzung des Projekts hohe Priorität, da Verzögerungen nicht nur dem Industriegebiet selbst, sondern dem gesamten Wirtschaftsstandort Thüringen schaden könnten.

Planung rechtlich gesichert – weitere Verzögerungen sollen vermieden werden

Im Rahmen des 2019 gestarteten Planfeststellungsverfahrens wurden laut Landesverwaltungsamt verschiedene Trassenvarianten sowie alle eingegangenen Einwände intensiv geprüft. Nun sieht die Landesregierung keine Hindernisse mehr, das vorhandene Baurecht in Anspruch zu nehmen. Das Wirtschaftsministerium erwartet von der TEN die baldige Aufnahme der Bauarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit des Erfurter Kreuzes langfristig zu sichern.