
Straßenbau mit Bioasphalt: Forschung an nachhaltiger Lösung
In einem neuen Forschungsprojekt setzen Wissenschaftler*innen der TU Braunschweig, TU Wien und der Ostschweizer Fachhochschule auf die Entwicklung eines Bioasphalts, der herkömmliches fossiles Bitumen durch nachhaltige biologische Bindemittel ersetzt. Ziel ist es, den Kohlendioxid-Ausstoß bei der Asphaltproduktion zu reduzieren und den Straßenbau umweltfreundlicher zu gestalten. Das Projekt wird von der VolkswagenStiftung mit rund 707.000 Euro unterstützt.
Hintergrund: Herausforderungen im Straßenbau
Asphalt ist weltweit der meistgenutzte Baustoff für Straßen, wobei das Bitumen als Klebstoff dient. Jedoch ist Bitumen ein Erdölderivat und der Asphaltbau daher stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Jährlich werden in Europa zehn Millionen Tonnen Bitumen verbraucht, wobei die Herstellung mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden ist.
Das Projekt NOBIT: Entwicklung eines Bioasphalts
Im Rahmen des Forschungsprojekts NOBIT (No Bitumen) soll ein Bioasphalt entwickelt werden, der fast ausschließlich aus recyceltem Ausbauasphalt und biologischen Bindemitteln besteht. Diese biologischen Bindemittel, wie Lignine, Harze und Pflanzenöle, sollen aus Industrieabfällen recycelt werden. Ziel ist es, die Recyclinganteile im Asphalt zu maximieren und fossiles Bitumen durch nachhaltige Ressourcen zu ersetzen.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Projektziele
Das Projekt wird interdisziplinär von verschiedenen Instituten bearbeitet und umfasst neben materialtechnologischen Fragestellungen auch eine Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsbewertung des neuartigen Technologiekonzepts. Am Ende des Projekts soll der Bioasphalt in großtechnischen Mischanlagen hergestellt und auf Testabschnitten im Straßenbau validiert werden.
Projektdaten und Förderung
Das Projekt wird für drei Jahre bis zum 31. Januar 2027 von der VolkswagenStiftung im Rahmen der Förderinitiative „Zirkularität mit recycelten und biogenen Rohstoffen“ unterstützt. Die Fördermittel belaufen sich auf insgesamt 707.500 Euro, wovon ein Teil an die TU Braunschweig fließt.
Bild: Johannes Büchner / TU Braunschweig