
Offene Stellen am Bau brechen ein
Im Juni 2025 ist die Zahl der offenen Stellen im Bauhauptgewerbe weiter gesunken. Laut den aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit gab es 15.100 gemeldete offene Stellen für Fachkräfte, was einen Rückgang von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat darstellt. Besonders betroffen sind Bauingenieure, deren Zahl an offenen Stellen um 23,3 Prozent auf 3.413 zurückging.
Hochbau verliert, Tiefbau gewinnt
Der Rückgang der offenen Stellen betrifft vor allem den Hochbau, wo die Zahl der Stellen um 3,2 Prozent sank. Im Tiefbau hingegen gab es einen Anstieg von 4,1 Prozent, was vor allem durch Großprojekte im Bahn- und Kabelleitungsbau bedingt ist. Die schwache Auftragslage im Wohnungsbau trägt maßgeblich zum Stellenabbau im Hochbau bei. Die Zahl der genehmigten Wohnungsbauten liegt in den ersten vier Monaten des Jahres 41 Prozent unter dem Niveau von 2021.
Investitionsmittel als Lösung für den Personalmangel
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) fordert eine schnellere Umsetzung der vom Bund beschlossenen Investitionsmittel. Laut HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller können die Unternehmen erst dann wieder mehr Personal einstellen, wenn diese Mittel in die Tat umgesetzt werden. Trotz der Zurückhaltung auf dem Arbeitsmarkt versuchen viele Unternehmen, ihre bestehenden Fachkräfte zu halten, da rund 70 Prozent der Betriebe angeben, ihr Personal konstant zu halten.
Bauwirtschaft hofft auf politische Unterstützung
Die Bauunternehmen setzen auf die angekündigten Investitionsmittel der Bundesregierung, um die Arbeitsmarktsituation zu entspannen und ihre Personalpläne auszubauen. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt der Arbeitsmarkt der Baubranche jedoch von einer allgemeinen Zurückhaltung geprägt.