
KfW-Bericht offenbart Investitionsmängel
Deutschlands Städte und Gemeinden sehen sich mit einem gewaltigen Investitionsstau konfrontiert. Der Bedarf an Investitionen in die öffentliche Infrastruktur beträgt 215,7 Milliarden Euro, um den aktuellen Zustand von Gebäuden, Straßen und öffentlichen Einrichtungen zu verbessern. Diese Summe zeigt eine Erhöhung von fast 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein wesentlicher Teil dieses Investitionsrückstands betrifft Schulen, Straßen und Sporthallen.
Kommunen kämpfen mit bürokratischen Hürden
Im laufenden Jahr haben die Kommunen 48 Milliarden Euro für Investitionen eingeplant. Allerdings führt die Bürokratie, insbesondere langwierige Genehmigungsverfahren und unterbesetzte Bauämter, dazu, dass viele dieser Gelder nicht wie geplant ausgegeben werden. Dies wird deutlich durch die Zahlen von 2024, wo statt der geplanten 47 Milliarden Euro nur etwa 30 Milliarden Euro ausgegeben wurden.
Staatliche Hilfe erforderlich
Das Sondervermögen Infrastruktur der Bundesregierung könnte den Kommunen finanzielle Unterstützung bieten. KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher betont, dass diese Mittel zielgerichtet und möglichst unbürokratisch verteilt werden müssen. Jedoch sei dies nur ein Teil der Lösung, da der Finanzbedarf die bereitgestellten Mittel übersteigt.
Schulgebäude besonders betroffen
Der größte Investitionsrückstand liegt im Bereich der Schulgebäude, mit einem Volumen von 67,8 Milliarden Euro, was etwa 31 Prozent des gesamten Defizits ausmacht. Mehr als die Hälfte der Kommunen (56 Prozent) berichtet von gravierenden Mängeln an ihren Schulgebäuden.
Anstieg der infrastrukturellen Mängel
Der Investitionsstau wächst weiter, da immer mehr Kommunen Schwierigkeiten haben, ihre Infrastruktur instand zu halten. Der Anteil der Kommunen, die in den letzten fünf Jahren nur eingeschränkten oder keinen Unterhalt leisten konnten, ist erheblich gestiegen. Besonders betroffen sind der Bereich Schulgebäude sowie Straßen und Verkehrsinfrastruktur.