Sanierung wird zum Rettungsanker

Sanierung wird zum Rettungsanker

Sanierung wird zum Rettungsanker

  • Nachhaltigkeit
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Sinkende Baugenehmigungen, steigende Baukosten und ein stagnierender Absatz im Sanierungsmarkt prägen die aktuelle Lage der deutschen Bauwirtschaft. Besonders der Neubau leidet: Laut dem aktuellen dena-Gebäudereport 2025 der Deutschen Energie-Agentur (dena) wurden 2024 nur 55.000 neue Wohngebäude genehmigt – 19 Prozent weniger als im Vorjahr und weniger als die Hälfte des Niveaus von 2021.

Baustoffe im Wandel

Während traditionelle Materialien wie Beton, Ziegel und Kalksandstein deutlich an Bedeutung verlieren, gewinnt Holz als nachhaltiger Baustoff weiter an Marktanteilen und erreicht inzwischen 24 Prozent. Dagegen schwächelt die energetische Sanierung: Der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen und Fenstern ist seit 2022 rückläufig, gleichzeitig sind die Baukosten im vergangenen Jahr um bis zu sechs Prozent gestiegen.

Wärmepumpe bleibt Spitzenreiter im Neubau

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen behauptet die Wärmepumpe ihre führende Rolle im Neubau. 60 Prozent aller im Jahr 2024 errichteten Wohngebäude wurden mit Wärmepumpen ausgestattet, bei genehmigten Projekten liegt ihr Anteil sogar bei 81 Prozent. Gasheizungen spielen mit nur noch vier Prozent kaum eine Rolle. Im Bestand werden zwar die meisten Wärmepumpen installiert, doch der Absatz stagnierte zuletzt deutlich.

Sanierung als Schlüsselfaktor für Klimaschutz und Beschäftigung

Die Daten zeigen: Der Fokus der Energiewende verschiebt sich vom Neubau auf den Gebäudebestand. Eine umfassende Sanierungsoffensive gilt als entscheidend, um CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Bauwirtschaft zu stabilisieren. Verlässliche Förderprogramme, Planungssicherheit und klare politische Rahmenbedingungen könnten Investitionen ankurbeln und Arbeitsplätze sichern.

Perspektive für die Branche

Laut dena-Geschäftsführung bietet die Sanierung des bestehenden Gebäudebestands die größte Chance für neue Aufträge und regionale Wertschöpfung. Nur durch konsequenten Klimaschutz im Bestand könne die Transformation des Gebäudesektors gelingen – und die Wärmepumpe bleibt dabei das Symbol einer nachhaltigen Bauzukunft.