
Rheinland-Pfalz setzt auf Recycling im Bauwesen
In Rheinland-Pfalz setzen öffentliche Hand, Bauwirtschaft und Planer verstärkt auf Recycling und Kreislaufwirtschaft. Eine neue Vereinbarung wurde unterzeichnet, die darauf abzielt, mehr Recyclingbaustoffe bei öffentlichen Bauprojekten zu verwenden. Ziel ist es, Ressourcen zu schonen, Energie zu sparen und Kosten zu reduzieren. Die Vereinbarung wurde von den rheinland-pfälzischen Ministerinnen der Ampel-Koalition sowie Vertretern aus dem Bausektor, der Verwaltung und den Architekten- und Ingenieurkammern getroffen.
Energie- und Ressourcenschonung durch Recycling
Die Vereinbarung zur Kreislaufwirtschaft hebt hervor, dass in Gebäuden große Mengen an Material und Energie gespeichert sind. Beim Abriss oder der Renovierung eines Gebäudes werden diese Materialien freigesetzt und können wiederverwendet werden. Der dabei anfallende mineralische Abfall stellt in Deutschland mehr als die Hälfte des Gesamtabfalls dar, wird jedoch oft noch auf Deponien entsorgt. Die neue Initiative zielt darauf ab, diese Abfälle besser zu nutzen und gleichzeitig den Druck auf Deponien zu verringern.
Praktische Beispiele und Pilotprojekte
Einige Bauprojekte in Rheinland-Pfalz setzen bereits auf Recyclingbaustoffe. Beim Neubau des Laborgebäudes des Landesuntersuchungsamtes in Koblenz wurde Recycling-Beton verwendet. Auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal kam Flüssigboden mit recycelten Gesteinskörnungen zum Einsatz, und eine spezielle Anlage in Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde zur Produktion dieser Materialien errichtet. Diese praktischen Anwendungen zeigen, wie Kreislaufwirtschaft in der Baupraxis umgesetzt wird.
Wiederverwendung von Bauteilen und nachhaltige Planung
Die Vereinbarung betont auch die Bedeutung der Wiederverwendung von Bauteilen, wie etwa Türen und Geländern. In Zukunft soll bei der Planung neuer Gebäude der spätere Rückbau berücksichtigt werden, um die Lebensdauer von Bauwerken zu verlängern. Ein weiteres Ziel der Vereinbarung ist die Anwendung von Kreislaufwirtschaft im Straßenbau, um auch hier nachhaltig mit Ressourcen umzugehen.