
Neun Innovative Geschäftsmodelle für die Kreislaufwirtschaft
Die Baubranche in Deutschland gehört zu den Branchen mit dem höchsten Ressourcenverbrauch und der größten Abfallproduktion. Eine neue Studie konzentriert sich auf innovative Lösungen für die Einführung der Kreislaufwirtschaft in der Baubranche, mit dem Ziel, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Diese Studie widmet sich den verschiedenen Lebensphasen von Gebäuden und den damit verbundenen zirkulären Geschäftsmodellen, die auf die Wertschöpfung in der Bauindustrie abzielen.
Die Dringlichkeit der Kreislaufwirtschaft
Die Baubranche steht vor erheblichen Herausforderungen, da sie für 36 Prozent der Treibhausgasemissionen, 50 Prozent des Rohstoffverbrauchs und 35 Prozent des Müllaufkommens in Deutschland verantwortlich ist. Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss das volle Potenzial der Kreislaufwirtschaft ausgeschöpft werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in ihrer aktuellen Studie "Geschäftsmodelle für zirkuläres Bauen und Sanieren" neun Geschäftsmodelle veröffentlicht, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden abdecken.
Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für den Bausektor
Die Studie konzentriert sich auf verschiedene Phasen im Lebenszyklus von Gebäuden. Im ersten Teil wird grünes Gebäudedesign in der Planungsphase behandelt, das den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes einbezieht und nachhaltige Entscheidungen durch den Einsatz von Advanced Design Software und Datenmanagement ermöglicht. In der Phase Material und Bauteilherstellung werden Circular-Supply-Geschäftsmodelle erörtert, die die Verwendung von Materialien für den zirkulären Ansatz von Anfang an planen. Ressourceneffizientes Bauen spielt in der Bauphase eine wichtige Rolle, wobei der Materialverbrauch durch 3D-Druck, modulare Bausysteme und Wiederverwendung reduziert wird.
Kreislaufwirtschaft in jeder Lebensphase
Die Studie betrachtet auch die Nutzungsphase von Gebäuden, in der Produkt-Dienstleistungs-Systeme (PSS-Modelle) die Nutzung von Maschinen und Einrichtungen durch Sharing, Leasing oder Produkt-Dienstleistungs-Systeme erhöhen. Die Verlängerung der Nutzungsdauer durch Instandhaltung und Reparatur reduziert den Bedarf an neuen Produkten. Die letzten drei Geschäftsmodelle konzentrieren sich auf die Entsorgungsphase und das Ende des Lebenszyklus. Dies umfasst die Umnutzung und Aufstockung bestehender Gebäude, die Gründung von Material-Marktplätzen für den Verkauf und Tausch von Materialien sowie die Materialrückgewinnung und das Recycling.
Fazit und Ausblick
Die Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und der innovativen Geschäftsmodelle verdeutlicht die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Baubranche. Die Studie analysiert auch die Hindernisse und Förderer für die Einführung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Insgesamt bietet sie einen fundierten Einblick in die zirkuläre Transformation des Bausektors und zeigt Wege auf, wie die Branche bis 2045 klimaneutral werden kann.