Neue Datenbank optimiert energetische Sanierung am Bau

Neue Datenbank optimiert energetische Sanierung am Bau

Neue Datenbank optimiert energetische Sanierung am Bau

  • Nachhaltigkeit
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Eine neue Datenbank soll Bauunternehmen und Handwerkern künftig den Zugang zu verlässlichen Informationen für energetische Sanierungen erleichtern. Neben wirtschaftlichen und ökologischen Bewertungen werden auch Fördermöglichkeiten, CO2-Kennzahlen und regionale Fachpartner erfasst. Angesichts steigender Kosten und regulatorischer Anforderungen wird diese Plattform zu einem entscheidenden Werkzeug für effizientere Sanierungsprozesse. Die umfangreiche Datengrundlage soll helfen, passende Maßnahmen für eine nachhaltige Sanierung zu identifizieren.

Zusammenarbeit von vier Organisationen für mehr Effizienz

Vier führende Organisationen aus den Bereichen Bau und Energie bündeln ihre Kräfte, um die energetische Sanierung von Gebäuden zu verbessern. Dazu gehören die Smart Building Innovation Foundation (SBIF), die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF), der Verband Bauen im Bestand (BiB) sowie das Startup Concular, das digitale Lösungen für Materialanalysen, Gebäuderessourcen-Pässe und Ökobilanzierungen entwickelt. Laut SBIF ist eine transparente und verlässliche Grundlage für schnelle und effektive Sanierungen unerlässlich, da die aktuelle Sanierungsquote mit rund 0,7 Prozent zu niedrig ist. Gründe hierfür sind der Klimawandel, steigende Baukosten und eine wachsende Ressourcenknappheit.

Ganzheitliche Bewertung von Sanierungsmaßnahmen

Die neue Datenbank richtet sich an Projektentwickler, Eigentümer, Asset-, Property- und ESG-Manager und soll deutlich mehr Informationen bieten als der bereits existierende Katalog der SBIF. Während dieser bereits ökonomische und ökologische Aspekte der Sanierung bewertet, berücksichtigt die neue Plattform zusätzliche Faktoren wie Betriebs- und Investitionskosten sowie Ressourcen- und Energieverbrauch. Maßnahmen werden zudem hinsichtlich ihrer baulichen Eingriffsintensität von leicht bis stark invasiv klassifiziert.

Datenbank für Fördermöglichkeiten, KPIs und Fachpartner

Neben den bisherigen Inhalten soll die neue Datenbank Informationen über verfügbare Fördermittel für einzelne Sanierungsmaßnahmen enthalten. Zudem werden Schlüsselleistungsindikatoren (Key Performance Indicators, KPIs) wie CO2-Kosten und CO2-Einsparungen integriert. Eine weitere Funktion ist die Listung regionaler Anbieter und Handwerker, die die jeweiligen Sanierungsmaßnahmen umsetzen können. So soll die Plattform Entscheidungsträger dabei unterstützen, Gebäude effizient zu bewerten und schnell geeignete Maßnahmen für eine nachhaltige Sanierung auszuwählen.

Gemeinsames Ziel: Nachhaltige Bau- und Sanierungsprozesse

Die gesamte Bau- und Immobilienbranche steht vor der Herausforderung, sowohl Neubauten als auch bestehende Gebäude nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Frank Hermanns, Geschäftsführer der SBIF, betont die Notwendigkeit einer zentralen Datenbank, um diese Herausforderungen zu meistern. Diana Anastasija Radke vom BiB sieht in der Plattform eine große Chance für die Branche. Während die DENEFF den Fokus auf Energieeffizienz legt, hebt Concular die Bedeutung von Material- und Energieverbrauch sowie die Ökobilanzierung über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes hervor. Durch die neue Datenbank wird eine ganzheitliche und nachhaltige Herangehensweise an Bau- und Sanierungsprozesse möglich.