Lehmstein - Eine klimafreundliche Alternative im Bauwesen

Lehmstein - Eine klimafreundliche Alternative im Bauwesen

Lehmstein - Eine klimafreundliche Alternative im Bauwesen

  • Nachhaltigkeit
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Die Baubranche zählt zu den Schlüsselwirtschaftszweigen in Deutschland, jedoch geht der Bau mit erheblichem Ressourcenverbrauch einher, während der Bedarf an Wohnraum ständig steigt. Um die Klimaziele nicht zu gefährden, ist es wichtig, Baustoffe zu fördern, die ökologisch und nachhaltig sind. Ein vielversprechender Kandidat ist der Lehmstein, der nicht nur tragende Eigenschaften besitzt, sondern auch in großen Mengen klimafreundlich hergestellt werden kann, und somit eine wichtige Alternative im Wohnungsbau darstellt.
 

Bauaktivitäten und Nachfrage nach Wohnraum

Der Bau verbraucht beträchtliche Mengen an Rohstoffen und Energie, doch der Bedarf an Wohnungen wächst stetig, selbst bei steigenden Bauzinsen und einem Mangel an Förderprogrammen. Um die wachsende Wohnungsnot zu mildern, sucht die Branche verstärkt nach alternativen Produkten und Verfahren. Ein vielversprechender Kandidat ist der Lehmstein, der sich durch Langlebigkeit, Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit auszeichnet. Er hat bereits einen Marktanteil von 40 Prozent im mehrgeschossigen Wohnungsbau.
 

Forschung und Entwicklung von Lehmsteinen

Das mittelständische Bauunternehmen Kimm ist in Thüringen aktiv daran beteiligt, eine ökologische Ergänzung zur Bausteinherstellung zu erforschen. Ihr Ziel ist es, großformatige Lehmsteine mit tragenden Eigenschaften herzustellen, die nicht nur im Wohnungsbau, sondern auch in wirtschaftlichen Gebäuden verwendet werden können. Stefan Kimm-Friedenberg, Geschäftsführer von Kimm, erklärt: "Unser Verfahren ermöglicht erstmals die Herstellung von Lehmsteinen in großen Mengen - eine wirklich nachhaltige Alternative, insbesondere für den Wohnungsbau."
 

Steigende Nachfrage und Bedeutung für den Klimaschutz

Die Nachfrage nach Lehmsteinen steigt bereits, aber der Markt für Neubauten wird derzeit nur unzureichend bedient, da herkömmliche Herstellungsmethoden zu kostspielig sind. Hier kommt das Forschungsvorhaben ins Spiel, das unter anderem die Entwicklung eines Qualitätssicherungskonzepts für industriell hergestellte, formgepresste Lehmsteine anstrebt. Dieses Konzept berücksichtigt sowohl die stofflichen Eigenschaften des Lehms als auch die produktionstechnischen Besonderheiten.
 

Mittelständische Forschung für nachhaltige Baustoffe

"In Zeiten steigender Baukosten und wachsendem Bedarf an Wohnraum werden wir mit unseren Lehmsteinen einen bedeutenden Beitrag leisten können", bestätigt Kimm-Friedenberg. Dies ist ein herausragendes Beispiel für den Innovationsgeist mittelständischer Unternehmen. Solche Technologien tragen dazu bei, die traditionelle Industriebranche nachhaltig zu transformieren. Angewandte Forschung ist von entscheidender Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf dem globalen Markt sicherzustellen. Aktuell fließen 80 Prozent der Fördermittel in Grundlagenforschung und zu wenig in angewandte Forschung.

Bild: AIF