Produktivitätsverlust am Bau durch ineffiziente Abläufe

Produktivitätsverlust am Bau durch ineffiziente Abläufe

Produktivitätsverlust am Bau durch ineffiziente Abläufe

  • Hochbau
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Die deutsche Bauwirtschaft arbeitet trotz voller Auftragsbücher mit erheblichen Effizienzverlusten. Eine aktuelle Studie des ConstructionTech-Startups Capmo zeigt, dass Beschäftigte auf Baustellen durchschnittlich 8,3 Stunden pro Woche mit vermeidbaren Tätigkeiten verbringen. Gründe dafür sind unter anderem handschriftliche Notizen, wiederholte Telefonate und unklare Planänderungen. Auf die gesamte Branche hochgerechnet, entstehen dadurch jährlich Kosten von rund 41 Milliarden Euro. Angesichts steigender Baupreise und wachsendem Fachkräftemangel steigt der Druck, Prozesse effizienter zu gestalten.

Digitale Werkzeuge ohne Strategie verpuffen

Obwohl viele Unternehmen inzwischen digitale Tools einsetzen, fehlt es laut Studie oft an einer übergreifenden Strategie. Nur etwa ein Drittel der Betriebe verfolgt einen klaren Digitalisierungsplan. In vielen Fällen dominieren Insellösungen und Medienbrüche, was die Effizienz zusätzlich mindert. Ohne durchdachte Integration bleiben die Potenziale digitaler Anwendungen ungenutzt – mit Folgen für Datenqualität, Zusammenarbeit und Projekttransparenz.

Standardisierung und Schulung als Schlüsselthemen

Ein weiteres Hemmnis der digitalen Transformation liegt in der fehlenden Standardisierung und der unzureichenden Schulung der Beschäftigten. Häufig sind Prozesse nicht einheitlich definiert, Verantwortlichkeiten unklar und Weiterbildungsangebote selten. Nur ein Viertel der befragten Unternehmen bietet gezielte Qualifizierungsmaßnahmen zur Digitalisierung an. Dies erschwert die langfristige und breitflächige Implementierung digitaler Arbeitsweisen.

Digitale Plattformen fördern die Zusammenarbeit

Die Studie unterstreicht zudem die Bedeutung digitaler Lösungen für eine effizientere Zusammenarbeit auf Baustellen. Kommunikationsprobleme zwischen Bauleitung, Gewerken und Planungsbüros führen regelmäßig zu Verzögerungen und Qualitätsmängeln. Digitale Plattformen und mobile Anwendungen können hier Abhilfe schaffen – etwa durch bessere Dokumentation, klarere Aufgabenverteilung und effektiveres Mängelmanagement.

Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil nutzen

Der Effizienzgewinn durch digitale Transformation ist messbar – und wird laut Capmo-Studie von Unternehmen, die bereits in strukturierte Digitalprozesse investieren, auch bestätigt. Neben höherer Produktivität steigt dabei auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Die klare Schlussfolgerung: Wer nicht digitalisiert, riskiert Wettbewerbsnachteile. Wer es gezielt tut, verschafft sich neue Chancen in einem herausfordernden Marktumfeld.