Koalitionsvertrag 2025: Neue Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft

Koalitionsvertrag 2025: Neue Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft

Koalitionsvertrag 2025: Neue Rahmenbedingungen für die Bauwirtschaft

  • Politik
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Mit dem Koalitionsvertrag der CDU/CSU und SPD für die 21. Legislaturperiode plant die Bundesregierung eine umfassende Modernisierung des Bau- und Planungsrechts. Ziel ist es, Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu beschleunigen. Vorgesehen sind unter anderem vereinfachte Baustandards, die rechtliche Verankerung des Gebäudetyps E und die gezielte Förderung modularer und serieller Bauweisen. Eine Reform des Baugesetzbuchs erfolgt in zwei Stufen, beginnend mit einem „Wohnungsbau-Turbo“-Gesetz.

Eigentum fördern – Mieterschutz stärken

Zur Förderung von Wohneigentum kündigt die Bundesregierung neue steuerliche Anreize, vereinfachte KfW-Programme und staatliche Bürgschaften an. Ziel ist mehr bezahlbarer Wohnraum, insbesondere in Ballungszentren. Gleichzeitig wird der Mieterschutz ausgebaut: Die Mietpreisbremse wird verlängert, Index- und Kurzzeitvermietungen sollen stärker reguliert und das kommunale Vorkaufsrecht ausgebaut werden.

Klimaschutz durch flexiblere Regeln

Auch der Gebäudesektor soll stärker zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Das bisherige Heizungsgesetz wird abgeschafft und durch ein neues Gebäudeenergiegesetz ersetzt, das technologieoffen und pragmatisch gestaltet ist. Die CO₂-Einsparung wird zur zentralen Steuerungsgröße. Energetische Sanierungen, insbesondere bei geerbten Immobilien, sollen steuerlich absetzbar werden. Der EH55-Standard wird übergangsweise erneut gefördert.

Digitale Werkzeuge als Schlüssel zur Transformation

Die Bundesregierung hebt die Bedeutung digitaler Methoden hervor, insbesondere Building Information Modeling (BIM). Digitale Tools wie Bluebeam Revu sollen bestehende Prozesse effizienter gestalten – von der Planung über die Mengenermittlung bis hin zur Dokumentation. Cloud-Technologien ermöglichen ortsunabhängige Zusammenarbeit, reduzieren Fehler und verbessern die Projektsteuerung. Unternehmen, die auf digitale Lösungen setzen, können so nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern auch personelle Ressourcen schonen.

Bauwirtschaft muss strategisch handeln

Der Koalitionsvertrag stellt die Weichen für strukturelle Veränderungen im Bauwesen. Für die Bauwirtschaft ergeben sich daraus Chancen und Herausforderungen zugleich. Unternehmen, die frühzeitig auf Digitalisierung, schlanke Prozesse und neue Fördermöglichkeiten setzen, können sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern und zur Lösung der Wohnraumkrise beitragen.