
Hessens Initiative für Handwerksberufe
Ein Jahr nach Einführung der Meisterprämie in Hessen zieht Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) eine positive Bilanz. Mit 3.672 bewilligten Prämien in diesem Zeitraum bekräftigt das Land seine Unterstützung für die berufliche Weiterbildung im Handwerk. Mit einer Zahlung von 3.500 Euro für jeden erfolgreichen Meisterabsolventen solle nicht nur die Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung unterstrichen werden, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels geleistet werden. Die Meisterprämie sei ein entscheidender Anreiz, um Fachkräfte zu motivieren, sich weiter zu qualifizieren und damit die Bedeutung der Berufsausbildung zu stärken.
Signal der Anerkennung für berufliche Bildung
Der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Stefan Füll, lobt das Programm als wichtiges Signal für die Anerkennung der beruflichen Ausbildung auf gleicher Ebene wie akademische Bildung. Kirsten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des Hessischen Industrie- und Handelskammertags, hebt hervor, dass die finanzielle Unterstützung jungen Menschen helfen werde, ihre Karriereentscheidungen unabhängig von finanziellen Zwängen zu treffen, was zu mehr Chancengleichheit führe.
Erfahrungen aus der Praxis
Franziska Sandtner, eine erfolgreiche Jungmeisterin im Friseurhandwerk aus Geisenheim, erklärt, dass die Meisterprämie ihr geholfen habe, ihre Berufsausbildung finanziell zu unterstützen und somit mehr junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Ihre persönliche Erfahrung zeigt, wie erfüllend es ist, mit den eigenen Händen ein bleibendes Werk zu schaffen und wie die Förderung den Weg dorthin erleichtern kann.
Bedenken hinsichtlich der Kosten
Trotz der positiven Resonanz äußerte Jürgen Frömmrich, Abgeordneter der Grünen-Opposition im Wiesbadener Landtag, bereits im letzten Jahr Bedenken, dass die 3.500 Euro nicht ausreichen, um die vollständigen Kosten der Meisterausbildung zu decken. Das Wirtschaftsministerium weist jedoch darauf hin, dass durch die Prämie auch zusätzliche Fördermöglichkeiten wie das Aufstiegs-BAföG zur Verfügung stünden, die zusammen eine umfassendere Unterstützung bieten könnten.