
Koalitionsvertrag 2025: Bauwirtschaft begrüßt Vorhaben
Die Bauwirtschaft zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit den Inhalten des neuen Koalitionsvertrags. Branchenverbände wie HDB, ZDB, IG BAU sowie Handwerks- und Umweltorganisationen loben die angekündigten Maßnahmen zur Förderung von Wohnungsbau, Bürokratieabbau und zur Einhaltung von Klimazielen. Auch die Einrichtung eigenständiger Ministerien für Bauen und Verkehr wird positiv bewertet – als wichtiges Signal für eine Branche, die in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle spielen wird.
Bau-Turbo nur mit schneller Umsetzung realistisch
Trotz des grundsätzlichen Zuspruchs bleibt die Forderung nach zügiger Umsetzung der angekündigten Maßnahmen zentral. Die Bauindustrie fordert vor allem die konsequente Einrichtung des Sondervermögens für Infrastruktur und Klimaschutz, die Konsolidierung der KfW-Förderprogramme sowie klare Fortschritte bei der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes. Ohne schnelle und konkrete Umsetzung drohten ambitionierte Pläne wirkungslos zu bleiben.
Wohnungsbau braucht stabile Förderung
Besonders der soziale Wohnungsbau steht im Fokus: Die IG BAU fordert eine verlässliche Finanzierung mit konkreten Zielmarken. Für das Ziel von 100.000 neuen Sozialwohnungen jährlich seien mindestens elf Milliarden Euro erforderlich. Die Branche erwartet zudem einen praxisnahen Umgang mit Förderprogrammen und rechtlichen Vorgaben, um Investitionen wieder anzuregen und dem Nachfrageeinbruch entgegenzuwirken.
Forderungen an Verkehrsinfrastruktur und Verbraucherschutz
Auch die Verkehrsinfrastruktur rückt in den Mittelpunkt. Der ZDB sieht einen hohen Sanierungsbedarf bei Straßen und Brücken und fordert gezielte Investitionen aus dem Sondervermögen. Parallel dazu spricht sich der Bauherren-Schutzbund für mehr Verbraucherschutz aus – etwa durch Maßnahmen gegen Risiken bei Bauträgerinsolvenzen sowie durch bessere Eigenkapitalhilfen für Wohneigentum. Kritisch bewertet wird die unsichere Haltung zum Gebäudeenergiegesetz, die Investitionen weiterhin verzögere.
Bürokratieabbau als zentrale Erwartung
Mehrere Verbände begrüßen die angekündigten Erleichterungen bei Berichtspflichten und die geplante Abschaffung des deutschen Lieferkettengesetzes. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen aus Holz- und Handwerksbranche sehen darin eine Chance, sich wieder stärker auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren. Gleichwohl bleibt der Wunsch nach weitergehender Entlastung präsent – insbesondere in Zeiten steigender Kosten und Fachkräftemangel.
Klimaziele als Leitplanke für die Baupolitik
Breite Zustimmung gibt es für die klar formulierten Klimaziele im Koalitionsvertrag. Der BSW begrüßt die Ausbaupläne für erneuerbare Energien und Speicher, während der GIH auf das ambitionierte Ziel einer 90-prozentigen CO₂-Einsparung bis 2040 verweist. Der HDH betont die Bedeutung der CO₂-Vermeidung als neue Steuergröße im Bausektor und sieht darin eine zukunftsweisende Ausrichtung, um Nachhaltigkeit in der Baupolitik stärker zu verankern.
Viel Zustimmung – doch der Takt zählt
Der Koalitionsvertrag enthält aus Sicht der Bauwirtschaft viele richtige Ansätze. Entscheidend ist nun die zügige und koordinierte Umsetzung – nur so kann das angekündigte „Bau-Turbo“-Programm seine Wirkung entfalten und die dringend benötigte Dynamik in Infrastruktur und Wohnungsbau bringen.