
Hydraulik-Initiative warnt vor Wissensverlust
Die Hydraulik ist ein unsichtbarer, aber zentraler Bestandteil zahlreicher Anwendungen – vom Friseurstuhl bis zum Flugzeug. Doch mit dem Renteneintritt erfahrener Fachkräfte droht dem Hydrauliksektor ein erheblicher Know-how-Verlust. Eine neu gegründete Initiative aus über 60 mittelständischen Unternehmen schlägt nun Alarm: Ohne gezielte Ausbildung und Nachwuchsförderung könnte die Hydrauliktechnologie in Deutschland langfristig verschwinden.
Ausbildungslücke als strukturelles Problem
Trotz der hohen industriellen Relevanz gibt es kaum spezialisierte Studiengänge oder Ausbildungsschwerpunkte für Hydraulik. Unternehmen wie Wandfluh GmbH sehen darin ein wachsendes Risiko für den Erhalt der Fachkompetenz. Die Initiative will praxisnahe Qualifizierungswege schaffen, um junge Menschen für die oft unterschätzte Technologie zu gewinnen.
Mittelstand übernimmt Verantwortung
Der Zusammenschluss umfasst Hersteller, Betreiber und Zulieferer hydraulischer Systeme, die gemeinsam gegen den Fachkräftemangel vorgehen wollen. Ziel ist es, mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsangeboten den drohenden Wissensverlust aufzuhalten und den Zugang zur Technologie zu sichern.
Parallelen zum Niedergang der Halbleiterindustrie
Branchenvertreter verweisen auf die Folgen vergangener strategischer Versäumnisse, etwa beim Rückzug Deutschlands aus der Halbleiterfertigung. Ein ähnliches Schicksal droht der Hydraulik, wenn Fertigung und Know-how weiter ins Ausland abwandern. Die langfristigen Folgen: Abhängigkeit von Importen, höhere Kosten und technologische Abkopplung.
Appell an Politik und Industrie
Die Initiative ruft Wirtschaft und Politik dazu auf, die Bedeutung der Hydraulik als Schlüsseltechnologie zu erkennen und zu fördern. Nur durch gezielte Bildungsmaßnahmen und Standortpolitik könne Deutschland seine führende Rolle im Bereich Antriebstechnik sichern.