Hohe Vergütung als Schlüssel zur Fachkräftebindung

Hohe Vergütung als Schlüssel zur Fachkräftebindung

Hohe Vergütung als Schlüssel zur Fachkräftebindung

  • Dienstleistungen
  • 4 Min

Das Handwerk punktet nicht nur mit sinnstiftender Arbeit und Zukunftssicherheit, sondern auch mit starken finanziellen Anreizen. Laut einer aktuellen Vergütungsstudie des Ludwig-Fröhler-Instituts im Auftrag von Handwerk BW zählen Ausbildungsvergütungen und Gesellengehälter im Handwerk zu den besten in der deutschen Wirtschaft. Auszubildende in technischen Berufen wie Elektrotechnik oder Mauerhandwerk erhalten bereits im ersten Lehrjahr rund 1.000 Euro brutto – bundesweit ein Spitzenwert. Nach der Ausbildung liegt das durchschnittliche Bruttogehalt bei etwa 3.100 Euro, mit Spitzen bis 3.700 Euro in gefragten Bereichen wie SHK-Technik oder Feinwerkmechanik.

Meistertitel bringt finanziellen Aufstieg

Besonders lukrativ wird es für Gesellen, die die Meisterschule absolvieren: Hier winken Monatsgehälter von bis zu 4.500 Euro, in Spitzenpositionen sogar bis zu 8.000 Euro. Damit erreicht das Einkommen vieler Handwerksmeister das Niveau von Akademikern. Die Studie belegt: Der Weg über den Meistertitel eröffnet attraktive Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.

Hoher Bedarf treibt Vergütungsniveau

Der zunehmende Fachkräftemangel verstärkt den Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Laut Handwerkskammern warten Betriebe im Schnitt acht Monate auf passende Auszubildende, Gesellen- und Meisterstellen bleiben im Durchschnitt sogar zehn Monate unbesetzt. Um konkurrenzfähig zu bleiben, setzen viele Unternehmen auf überdurchschnittliche Gehälter, Weiterbildungsmöglichkeiten und flexible Arbeitsmodelle.

Bundesweit einheitlich hohe Vergütung

Bemerkenswert ist: Die attraktiven Verdienstmöglichkeiten bestehen bundesweit – es gibt kaum regionale Unterschiede. Das macht das Handwerk flächendeckend zu einer gefragten Berufsperspektive. Besonders Mitarbeitende mit Zusatzqualifikationen, Führungsverantwortung oder hoher Leistungsbereitschaft profitieren von individuellen Gehaltssteigerungen.

Potenzial in der Außenkommunikation noch ungenutzt

Die Studie zeigt allerdings auch: Viele Betriebe nutzen das Potenzial ihrer guten Vergütungsstruktur nicht ausreichend zur Positionierung am Arbeitsmarkt. Neben monetären Vorteilen wie Weihnachtsgeld oder Weiterbildungskosten wirken sich auch flexible Arbeitszeiten und Freizeitangebote positiv auf die Arbeitgeberattraktivität aus. Wer diese Stärken offensiv kommuniziert, verbessert seine Chancen im Wettbewerb um Talente deutlich.