Fertighäuser gewinnen Marktanteile in der Baukrise

Fertighäuser gewinnen Marktanteile in der Baukrise

Fertighäuser gewinnen Marktanteile in der Baukrise

  • Hochbau
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Im Jahr 2024 erreichte der Anteil von Fertighäusern an den neu genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern erstmals über 26 Prozent. Laut Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) wurden von 44.293 genehmigten Häusern 11.543 in Fertigbauweise errichtet. Damit stieg der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr (24,5 Prozent) deutlich an.

Trotz Baukrise behauptet sich der Fertigbau

Die Zahl der genehmigten Einfamilienhäuser sank 2024 insgesamt um 20 Prozent. Dennoch konnte der Fertigbau seinen Marktanteil ausbauen. Auch im Mehrfamilienhausbau nimmt die serielle und modulare Fertigbauweise eine zunehmend wichtige Rolle ein. Ihr Anteil an genehmigten Mehrfamilienhäusern mit mehr als zwei Wohneinheiten stieg von 7,0 Prozent im Vorjahr auf 8,2 Prozent.

Forderung nach politischen Impulsen

Der BDF fordert ein Sofortprogramm zur Ankurbelung des Bausektors. "Weniger Vorschriften, schnellere Genehmigungsverfahren und eine bessere Bauförderung sind dringend erforderlich", betont BDF-Präsident Mathias Schäfer. Besonders für Durchschnittsfamilien müsse der Zugang zu Wohneigentum erleichtert werden.

Steuererleichterungen als erste Maßnahme

Der Verband empfiehlt unter anderem eine Senkung der Grunderwerbsteuer für selbst genutztes Wohneigentum sowie erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten für private Bauherren. Diese Maßnahmen könnten kurzfristig den Wohnungsbau beleben und langfristig die Bauwirtschaft stabilisieren.

Serielles Bauen als Zukunftslösung

Durch serielle, modulare und systemische Bauweisen könnte die Produktivität der Bauwirtschaft gesteigert und kostengünstiger gebaut werden. "Die Fertighausbranche ist Vorreiter für nachhaltiges, serielles Bauen, industrielle Vorfertigung und planungssichere Bauprojekte", so Schäfer. Sie trägt dazu bei, die Baukosten zu senken und neue Wohnformen effizient umzusetzen.