
Elektrohandwerk unter Druck
Nach Jahren des Wachstums spürt nun auch das Elektrohandwerk die konjunkturelle Abkühlung. Besonders betroffen ist das Elektrotechniker-Handwerk, ein zentrales Gewerk für die Umsetzung der Energiewende. Der Rückgang zeigt, dass auch klimarelevante Branchen nicht immun gegen die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sind.
Deutlicher Umsatzrückgang in der Branche
Im Jahr 2024 sank der Branchenumsatz im Elektrohandwerk um vier Prozent auf 84,3 Milliarden Euro. Besonders stark betroffen war das größte Segment: Das Elektrotechniker-Handwerk verzeichnete ein Minus von 4,8 Prozent. Leichte Zuwächse gab es lediglich bei den Informationstechnikern – mit einem Plus von 5,7 Prozent, das jedoch angesichts des geringen Marktanteils kaum ins Gewicht fällt.
Produktivität und Beschäftigung gehen zurück
Auch die Produktivität fiel: Der Umsatz pro Kopf sank um 2,6 Prozent auf 163.127 Euro. Die Zahl der Beschäftigten verringerte sich um 1,4 Prozent auf rund 516.700. Damit setzt sich der Negativtrend bei der Personalentwicklung fort. Einzig das Segment der Informationstechniker konnte ein leichtes Plus bei den Beschäftigten verzeichnen.
Unternehmenszahl bleibt stabil
Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs blieb die Zahl der Unternehmen mit bundesweit 48.178 Betrieben nahezu konstant. Der zuletzt beobachtete Trend zu größeren Betriebseinheiten hat sich damit vorerst nicht fortgesetzt. Die abnehmende Beschäftigung bremst jedoch die Wachstumsmöglichkeiten vieler Betriebe.
Branche fordert politische Unterstützung
Angesichts der aktuellen Lage warnt der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vor dauerhaften Schäden für die Branche. Ohne gezielte Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung drohen Einbußen bei zentralen Zukunftsaufgaben wie Energiewende, Digitalisierung und Infrastrukturaufbau. Eine neue Bundesregierung müsse rasch handeln, um den Rückgang zu stoppen und Investitionen sowie Fachkräfte zu sichern.