Daimler Truck plant tiefgreifende Strukturmaßnahmen in Europa

Daimler Truck plant tiefgreifende Strukturmaßnahmen in Europa

Daimler Truck plant tiefgreifende Strukturmaßnahmen in Europa

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Daimler Truck strebt eine nachhaltige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit seiner europäischen Standorte an. Im Rahmen des Programms „Cost Down Europe“ sollen Material- und Personalkosten deutlich gesenkt werden. Besonders betroffen ist die Nutzfahrzeugsparte Mercedes-Benz Trucks, die zuletzt unter wirtschaftlichem Druck stand. Davon erfasst sind sowohl Produktionsbereiche als auch Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung.

Sozialverträglicher Personalabbau vorgesehen

Das Unternehmen hat sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf eine Reihe von Maßnahmen verständigt. Dazu zählen ein geplanter Personalabbau, der durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und ein Abfindungsprogramm erfolgen soll, sowie eine höhere Flexibilität im Personaleinsatz, etwa durch den verstärkten Einsatz von Zeitarbeitskräften. Der Abbau soll sozialverträglich gestaltet werden, wobei betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen bleiben. Die betroffenen Mitarbeitenden sollen durch freiwillige Programme unterstützt werden.

Größtes Werk in Wörth ebenfalls eingebunden

Von den geplanten Maßnahmen sind fünf deutsche Standorte betroffen: Gaggenau, Kassel, Mannheim, Stuttgart und Wörth. Letzteres ist das größte Montagewerk für Lastwagen in Europa. Für alle Standorte gilt das Ziel, die jährlich wiederkehrenden Kosten bis spätestens 2030 um mehr als eine Milliarde Euro dauerhaft zu senken.

Längerfristige Beschäftigungssicherung beschlossen

Ein zentraler Punkt der Einigung ist die Verlängerung der bestehenden Beschäftigungssicherung bis Ende 2034. Damit sind betriebsbedingte Kündigungen an allen deutschen Standorten für die kommenden zehn Jahre ausgeschlossen. Diese Maßnahme soll den Mitarbeitenden Planungssicherheit geben und Vertrauen in die Zukunft schaffen.

Verlagerungen unter Vorbehalt wirtschaftlicher Prüfung

Daimler Truck plant, einzelne Verwaltungsleistungen künftig gebündelt an anderen Standorten oder extern zu erbringen. Eine Verlagerung soll jedoch nur dann erfolgen, wenn eine Wirtschaftlichkeits- und Risikoprüfung einen Vorteil ergibt. Der Betriebsrat bleibt in diesen Entscheidungsprozessen involviert und betont, dass Dienstleistungen im Unternehmen verbleiben sollen, wenn diese wirtschaftlicher intern erbracht werden können.

Einsatz von Zeitarbeit standardisiert

Zur Erhöhung der Flexibilität wurde eine einheitliche Quote für Zeitarbeit vereinbart. Diese liegt künftig bei 18 Prozent. Derzeit ist der Anteil an Zeitarbeitskräften gering; an allen deutschen Standorten sind etwa 700 Leiharbeiter tätig. In der Produktion spielt diese Maßnahme aktuell nur eine untergeordnete Rolle.

Neuregelung zur Ergebnisbeteiligung geplant

Ein weiterer Bestandteil der Einigung betrifft die Ergebnisbeteiligung der Belegschaft. Künftig soll eine überarbeitete Regelung sicherstellen, dass Mitarbeitende in Abhängigkeit vom Unternehmenserfolg stärker profitieren. Dies soll die Motivation fördern und die Leistung der Beschäftigten zusätzlich honorieren.

Perspektiven für die Zukunft der deutschen Standorte

Das Unternehmen bewertet die Vereinbarungen als wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung seiner deutschen Standorte. Mit den nun festgelegten Eckpunkten sollen sowohl die wirtschaftliche Stabilität als auch die soziale Verantwortung gegenüber der Belegschaft gewahrt bleiben.