
BFW fordert schnelle Umsetzung der Sondierungsbeschlüsse
Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen begrüßt die Ergebnisse der Sondierungsgespräche und sieht darin einen wichtigen Schritt zur Lösung der Wohnungsbaukrise. „Diese Einigung trifft in vielen Punkten den Nagel auf den Kopf. Entscheidend ist jedoch die schnelle Umsetzung, damit das Maßnahmenpaket seine volle Wirkung entfalten kann“, erklärt BFW-Präsident Dirk Salewski. Besonders positiv bewertet der Verband den geplanten Investitionsfonds für den Wohnungsbau, der privates Kapital mobilisieren und helfen soll, den Wohnungsmangel schrittweise zu reduzieren.
Politische Hürden und steigende Bauzinsen als Herausforderung
Trotz der positiven Ansätze warnt Salewski vor möglichen Risiken: „Das Maßnahmenpaket muss noch zahlreiche politische Hürden überwinden. Zudem könnte das hohe Schuldenvolumen zu steigenden Bauzinsen führen – eine Entwicklung, die den Wohnungsbau zusätzlich belasten könnte.“ Dennoch betrachtet der BFW die Vereinbarungen als einen Meilenstein, da sie die Notwendigkeit eines Kurswechsels in der Wohnungsbaupolitik anerkennen und konkrete Maßnahmen zur Unterstützung von Handwerk und Mittelstand enthalten.
Bürokratieabbau als überfälliger Schritt
Besonders begrüßt der Verband das klare Ziel, die Bürokratiekosten um 25 Prozent zu senken. Die Abschaffung überflüssiger Berichtspflichten, Dokumentationsauflagen und Statistikanforderungen sei längst überfällig und könne den Wohnungsbau erheblich beschleunigen. Gleichzeitig setzt die Zielvorgabe, das Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft auf über ein Prozent zu steigern, ein wichtiges Signal für den Markt.
Kritik an Verlängerung der Mietpreisbremse
Skeptisch sieht der BFW hingegen die geplante Verlängerung der Mietpreisbremse um weitere zwei Jahre. „Diese Maßnahme wird nicht zur Entspannung des Marktes beitragen, sondern die Probleme weiter verschärfen“, kritisiert Salewski. Statt regulatorischer Eingriffe brauche es mehr Anreize zur Schaffung von Wohneigentum, denn „die bezahlbarste Wohnung ist die bereits bezahlte Wohnung“. Der Verband fordert daher gezielte Maßnahmen zur Förderung von Eigentumsbildung, um langfristig eine nachhaltige Wohnraumversorgung zu gewährleisten.
Quelle: Architekturblatt