Begrünung als Klimastrategie für Städte

Begrünung als Klimastrategie für Städte

Begrünung als Klimastrategie für Städte

  • Nachhaltigkeit
  • 4 Min

Dach- und Fassadenbegrünungen bieten eine effektive Antwort auf städtische Überhitzung, versiegelte Flächen und die Auswirkungen des Klimawandels. Begrünte Gebäude verbessern das Mikroklima, fördern die Luftqualität und erhöhen die Aufenthaltsqualität im urbanen Raum. Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) betont: Gerade in dicht bebauten Städten sind grüne Dächer und Fassaden zentrale Elemente der Klimaanpassung.

Kühlende Wirkung und ökologische Vorteile

Grünflächen auf Gebäuden schützen vor sommerlicher Hitze durch Verschattung und Verdunstung. Diese Effekte senken nicht nur die Umgebungstemperatur, sondern reduzieren auch den Energiebedarf für Kühlung. Weitere Vorteile: Schallschutz, Feinstaubbindung, Schutz der Bausubstanz und die optische Aufwertung ganzer Quartiere. Zusätzlich bieten sie Lebensraum für Vögel und Insekten.

Zwei Begrünungsarten auf dem Dach

Dachbegrünungen lassen sich in extensive und intensive Systeme unterteilen. Extensivbegrünungen sind leicht, pflegearm und eignen sich auch für Schrägdächer. Intensive Gründächer ähneln Gärten, erfordern mehr Aufbauhöhe und Pflege, bieten dafür aber auch mehr Nutzungsmöglichkeiten. Beide Varianten verbessern das Stadtklima und tragen zur ökologischen Aufwertung bei.

Technik und Leistung der Fassadenbegrünung

Fassadenbegrünungen werden in bodengebundene und wandgebundene Systeme unterteilt. Erstere nutzen Pflanzen mit direktem Erdkontakt, Letztere arbeiten mit automatischer Bewässerung und Nährstoffversorgung. Besonders in dicht bebauten Innenstadtlagen bietet die wandgebundene Variante eine flexible Lösung. Beide Systeme tragen zur Temperatursenkung, Luftreinigung und Geräuschminderung bei.

Konkrete Effekte auf 1 m² Fläche

●    Extensive Dachbegrünung:

○    Verdunstung: 2 l/Tag

○    Temperaturreduktion: 1,5 °C

○    CO₂-Bindung: 800 g/Jahr

○    Feinstaubbindung: 10 g/Jahr

○    Lärmminderung: 20 dB

●    Fassadenbegrünung:

○    Verdunstung: bis zu 15 l/Tag

○    Temperaturreduktion: 1,4 °C

○    CO₂-Bindung: 2,3 kg/Jahr

○    Feinstaubbindung: bis zu 6 g pro Vegetationsperiode

○    Lärmminderung: bis zu 10 dB

Gebäudebegrünung als Pflichtbaustein für klimaangepasstes Bauen

Begrünte Gebäude gelten zunehmend als Teil einer ganzheitlichen Stadtentwicklung. Um die Hitzeproblematik langfristig zu entschärfen, empfiehlt der BuGG, Dach- und Fassadenbegrünung als Standard bei Neubauten und Sanierungen zu etablieren – unterstützt durch gezielte Förderprogramme und städtebauliche Vorgaben.