
Aktuelle Trends beim grünen Bauen: Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der Bauwirtschaft nimmt weltweit zu. Trotz einer steigenden Nachfrage und eines wachsenden Bewusstseins für nachhaltiges Bauen stehen der Branche weiterhin Herausforderungen wie Gesetzgebung, Kosten und fehlende Standards im Weg. Dennoch zeigt der verstärkte Einsatz nachhaltiger Baumethoden und -materialien einen vielversprechenden Trend in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft in der Bauindustrie.
Steigende weltweite Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden
Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) verdeutlicht, dass die Nachfrage nach nachhaltigen Gebäuden weltweit steigt. Basierend auf Befragungen von rund 4.000 Immobilienexperten weltweit zeigt der RICS-Index einen positiven Nettosaldo von +44, was auf eine wachsende Nachfrage nach klimafreundlichen Gebäuden hinweist. Dieser Trend ist global spürbar, wobei Europa mit einem Nettosaldo von +73 die Spitzenposition einnimmt. Über die Hälfte der weltweiten Befragten verzeichnet eine Zunahme der Nachfrage nach grünen Gebäuden. Besonders in Deutschland ist ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen, mit einer Steigerung von 53,5 Prozent für leichte und 31 Prozent für deutliche Zunahmen.
Einfluss von grünen Merkmalen und Schlüsselaspekte
Grüne und nachhaltige Merkmale beeinflussen Mieten und Kapitalwerte erheblich. Etwa zwei Drittel der weltweit Befragten erkennen einen deutlichen Einfluss dieser Merkmale. Insbesondere in Europa betrachten 27 Prozent der Befragten grüne Merkmale als wesentlich für den Kapitalwert. Energieeffizienz, Reduzierung des Energieverbrauchs und der Einsatz erneuerbarer Energien gehören zu den wichtigsten Merkmalen eines grünen Gebäudes. Auch Green-Building-Zertifizierungen wie BREEAM oder LEED werden als äußerst relevant erachtet.
Herausforderungen und Barrieren für nachhaltiges Bauen
Hohe Anschaffungskosten und fehlende Nachweise für Kapitalrenditen stellen bedeutende Hindernisse dar. Ein weiteres Problem ist das Fehlen einheitlicher Standards und Definitionen für grüne Gebäude, insbesondere in Großbritannien und Europa. In Bezug auf die CO2-Messung führen etwa 43 Prozent der Befragten keine Messungen des gebundenen Kohlenstoffs bei Projekten durch. Ein Mangel an gemeinsamen Normen und effektiver Regierungspolitik zur Kohlenstoffreduzierung behindert ebenfalls den Fortschritt.
Die Zukunft des nachhaltigen Bauens
Die Grundsätze des nachhaltigen Bauens umfassen Abfallminimierung, Recycling, Wassereffizienz und den Schutz der biologischen Vielfalt. Rund 45 Prozent der weltweit Befragten betrachten diese Aspekte als etablierte Praktiken in der Branche. Die Verwendung nachhaltiger Baumaterialien und der Einsatz von recycelten oder erneuerbaren Materialien werden von 39 Prozent der Fachleute als etabliert angesehen.