Warnung vor Sanierungschaos bei der Bahn
Bis 2030 plant die Deutsche Bahn die umfassende Sanierung von mehr als 40 stark genutzten Strecken. Ein Beispiel für Fortschritte ist die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Doch Wettbewerber äußern Bedenken, dass dies nicht bei allen Projekten so reibungslos verläuft.
Kritik an unzuverlässiger Planung
Peter Westenberger, Hauptgeschäftsführer des Verbands Die Güterbahnen, bemängelte die unzureichende Planungsstabilität. Der im vergangenen Jahr vorgestellte Zeitplan für die Generalsanierung sei kaum mehr verlässlich, was sowohl Eisenbahnkunden als auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen stelle.
Probleme bei Zeitplänen und Sperrzeiten
Während erste Sanierungen Fortschritte zeigen, gibt es für nachfolgende Projekte erhebliche Unsicherheiten. Für mehrere der insgesamt 41 geplanten Korridore wurden die Zeitpläne verschoben. Zudem dauern Sperrzeiten teilweise länger als angekündigt.
• Beispiel Berlin-Lehrte: Die Schnellfahrstrecke soll 2027 saniert werden. Statt der angekündigten fünf Monate sind nun zehn Monate Sperrung vorgesehen.
• Beispiel Hamburg-Berlin: Auch hier hat die Bahn bereits frühzeitig einen längeren Sperrzeitraum eingeplant.
Forderung nach klarer Finanzierung
Der Verband fordert von der Bundesregierung und den Oppositionsparteien klare Regelungen zur Finanzierung der Infrastrukturmaßnahmen. Laut Westenberger darf das Ende der Legislaturperiode nicht zu einem Stillstand bei der Bereitstellung von Mitteln führen. Dies sei entscheidend für die Sanierung, den Ausbau und Neubau von Schienenprojekten.
Ziele der Generalsanierung
Mit der Generalsanierung will die Deutsche Bahn die Zuverlässigkeit im Schienennetz deutlich steigern. Die umfassende Modernisierung vielbefahrener Strecken soll in einem Zug erfolgen, um langfristig eine bessere Infrastruktur zu gewährleisten. Aktuell kämpft der Konzern jedoch mit den Folgen der veralteten Infrastruktur, die maßgeblich zur Zuverlässigkeitskrise beiträgt.