Verzicht auf Rückbau-Programm sorgt für Kritik

Verzicht auf Rückbau-Programm sorgt für Kritik

Verzicht auf Rückbau-Programm sorgt für Kritik

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Im kommenden Doppelhaushalt 2025/2026 sind keine Landesmittel mehr für das Programm „Rückbau Wohngebäude“ vorgesehen. Das hat das sächsische Infrastrukturministerium bestätigt. Die Wohnungswirtschaft im Freistaat reagiert mit scharfer Kritik auf den geplanten Förderverzicht.

Wohnungswirtschaft warnt vor Unsicherheit

Mirjam Philipp, Vorstandschefin des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften, sieht in der Entscheidung ein „fatales Signal“. Gerade im ländlichen Raum sei der Abriss leerstehender und verfallener Gebäude weiterhin dringend notwendig. Statt Planungssicherheit herrsche erneut Unsicherheit, so Philipp.

Rückbaubedarf von 5000 Wohnungen

Auch Alexander Müller, Direktor des Verbands der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Sachsen, äußerte sich enttäuscht. Laut seinen Angaben haben Genossenschaften und kommunale Wohnungsgesellschaften bis 2030 einen Rückbaubedarf von rund 5000 Wohnungen gemeldet. Der Bedarf sei weiterhin hoch, betonte Müller.

Abrufquote trotz spätem Programmstart hoch

Dass das Rückbauprogramm im Vorjahr nicht vollständig ausgeschöpft wurde, wertet Müller nicht als Desinteresse. Von den drei Millionen Euro Fördermitteln seien immerhin 1,75 Millionen Euro genutzt worden – damit wurden über 300 Wohnungen abgerissen. Angesichts des Programmstarts erst Mitte 2024 sei das ein beachtlicher Wert.

Förderkonditionen erst 2024 verbessert

Im Sommer 2024 hatte der Freistaat das Programm noch überarbeitet: Der Abriss leerstehender Gebäude wurde mit bis zu 100 Euro pro Quadratmeter bezuschusst – eine Verdopplung der bisherigen Fördersumme. Umso unverständlicher erscheint der nun geplante Wegfall der Förderung aus Sicht der Wohnungswirtschaft.