IW-Prognose: Deutsche Wirtschaft bleibt in der Rezession

IW-Prognose: Deutsche Wirtschaft bleibt in der Rezession

IW-Prognose: Deutsche Wirtschaft bleibt in der Rezession

  • Dienstleistungen
  • 3 Min

Laut einer aktuellen Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2025 um 0,2 Prozent sinken. Bereits im Vorjahr hatte die Wirtschaftsleistung um denselben Wert abgenommen.

Zollstreit belastet deutsche Konjunktur

Besonders schwer wiegt laut IW die von den USA ausgehende Zollpolitik. Deutschland leidet demnach stärker als andere Länder unter den Folgen des Handelskonflikts. Die globale Wirtschaftskraft könnte im kommenden Jahr ohne die US-Zölle um bis zu 0,8 Prozent höher liegen.

Verunsicherung hemmt Investitionen

Neben den Zöllen wirken sich auch weltweite politische Unsicherheiten und hohe Standortkosten negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Viele Unternehmen verschieben größere Investitionen, darunter Maschinen und Fahrzeuge. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher halten sich mit größeren Anschaffungen zurück.

Industrie und Bau besonders betroffen

Die wirtschaftliche Lage ist vor allem in der Industrie und im Baugewerbe angespannt. Industrieunternehmen werden nach einem Rückgang von drei Prozent im Jahr 2024 auch 2025 weniger produzieren als zuvor. Belastend wirken hohe Energiepreise, steigende Löhne und eine Vielzahl an Regulierungen. Ähnlich sieht es im Bausektor aus: Nach einem Minus von 3,7 Prozent im Vorjahr wird für 2025 mit weiteren Rückgängen gerechnet.

Arbeitsmarkt gerät unter Druck

Die schwache Konjunktur zeigt sich zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt. Seit Mitte 2024 ist die Zahl der Erwerbstätigen rückläufig. Für den Sommer rechnet das IW mit rund drei Millionen Arbeitslosen – ein Stand, der zuletzt im Jahr 2010 erreicht wurde.

Politik steht vor Weichenstellung

Das IW sieht dennoch Chancen für eine wirtschaftliche Trendwende. Entscheidend sei, wie die neue Bundesregierung agiere. Ein möglicher Impuls könne vom Infrastruktursondervermögen ausgehen, sofern es mit beschleunigten Planungsverfahren zur Anwendung komme.