Neuartige Glasbausteine aus dem 3D-Drucker

Neuartige Glasbausteine aus dem 3D-Drucker

Neuartige Glasbausteine aus dem 3D-Drucker

  • Nachhaltigkeit
  • 3 Min

Ein amerikanisches Ingenieursteam hat Glasbausteine entwickelt, die in ihrer Form und Anwendung an Legosteine erinnern und eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Baustoffen bieten. Hergestellt mit dem Glass 3D Printer 3 (G3DP3) und der 3D-Glasdrucktechnologie des MIT-Spinoffs Evenline, entstehen robuste Bausteine aus recyceltem Kalknatronglas. Die Glasbausteine verfügen über Noppen, die es ermöglichen, sie fest und stabil zu größeren Strukturen zu verbinden. Ein spezielles Material zwischen den Bausteinen verhindert Beschädigungen und ermöglicht eine einfache Demontage für die Wiederverwendung.

Mechanische Festigkeit vergleichbar mit Beton

Die Widerstandsfähigkeit der neuen Glasbausteine wurde in Versuchen mit einer industriellen hydraulischen Presse überprüft. Dabei hielten die stärksten Bausteine Belastungen stand, die mit denen von Betonblöcken vergleichbar sind. Um die Einsatzfähigkeit zu demonstrieren, errichtete das Forschungsteam eine gebogene Wand aus den ineinandergreifenden Glasbausteinen. In Zukunft könnten aus diesen Bausteinen größere, selbsttragende Glasstrukturen und Gebäude entstehen. Geplant sind zunächst kleinere Bauten wie Pavillons, die bei Bedarf in andere Formen umgestaltet werden können.

Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

Die 3D-gedruckten Glasbausteine bieten erhebliche Vorteile für das zirkuläre Bauen, da sie beliebig oft recycelt und wiederverwendet werden können. Kaitlyn Becker, Assistenzprofessorin für Maschinenbau am MIT, erklärt: „Solange es nicht kontaminiert ist, kann Glas nahezu unbegrenzt recycelt werden.“ Am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes könnten die Bausteine einfach demontiert und in neuen Projekten erneut eingesetzt werden. Diese Recyclingfähigkeit trägt dazu bei, den Einsatz neuer Materialien und die damit verbundenen Treibhausgas-Emissionen zu verringern.

Nachhaltige Perspektive für die Bauindustrie

Mit der Verwendung von recyceltem Glas anstelle von Beton lassen sich nicht nur Ressourcen einsparen, sondern auch die CO2-Bilanz von Bauprojekten verbessern. Die Entwicklung dieser Glasbausteine stellt somit einen wertvollen Beitrag zur Reduktion des Materialverbrauchs und zur Förderung eines nachhaltigen Bauwesens dar.