Smart Home: Kooperation zwischen SHK und Elektrobranche
Die steigende Nachfrage nach Smart-Home-Technologie stellt SHK-Betriebe in Deutschland vor besondere Anforderungen. Der Markt für intelligente Gebäudetechnik erfordert oft spezifische technische Kenntnisse, die über klassische SHK-Kompetenzen hinausgehen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass SHK-Betriebe zunehmend auf die Zusammenarbeit mit Elektrohandwerkern setzen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Smart-Building-Technologie in SHK-Betrieben
Von smarten Thermostaten bis hin zu Wassersensoren: Die Integration digitaler Technologien in den Bereichen Heizung, Lüftung und Sanitär wird immer wichtiger. Viele SHK-Betriebe bieten diese Technologien an, doch die Installation ist oft komplex. Laut einer Studie der USP-Gruppe empfinden fast ein Drittel der SHK-Betriebe diesen Mehraufwand als erheblich. Die notwendige Interkonnektivität der Geräte erfordert Fachwissen, das oft im Elektrohandwerk verankert ist. Daher halten fast vier Fünftel der SHK-Betriebe die Zusammenarbeit mit Elektrikern für unerlässlich.
Fortbildung und spezialisierte Zusammenarbeit
Obwohl die Kooperation mit der Elektrobranche fest etabliert ist, zeigt sich bei der Weiterbildung ein anderes Bild: Nur etwas mehr als die Hälfte der SHK-Betriebe plant, IT-Kenntnisse intern auszubauen, um eigenständig komplexe Smart-Lösungen anzubieten. Noch weniger sind bereit, Elektroinstallationsfähigkeiten innerhalb des eigenen Betriebs zu fördern. Dies hängt mit der starken Spezialisierung der Gewerke in Deutschland zusammen, wo Elektro- und SHK-Installationen traditionell getrennt bleiben.
Europäischer Vergleich und deutsche Besonderheit
Ein Vergleich zeigt, dass sich Deutschland bei der Integration von Smart-Home-Kompetenzen unterscheidet. In Ländern wie Belgien, Polen und den Niederlanden investieren SHK-Betriebe häufiger in elektroinstallationsnahe Fähigkeiten. Besonders in Frankreich und Großbritannien ist man offener für die Integration neuer Kompetenzen in den SHK-Bereich. Die strikte Trennung der Gewerke ist in Deutschland jedoch stärker ausgeprägt als im europäischen Ausland.
Vorreiterrolle durch frühe Investitionen
Das begrenzte Interesse an Fortbildungen für Smart-Technologien hat in Deutschland auch positive Gründe: Viele deutsche SHK-Betriebe zählen zu den Vorreitern im Bereich der smarten Gebäudetechnik. Frühe Investitionen in Know-how haben den deutschen Betrieben einen Vorsprung verschafft, während viele europäische Länder erst beginnen, den Smart-Building-Markt zu erschließen.