Berliner Brücken in schlechtem Zustand

Berliner Brücken in schlechtem Zustand

Berliner Brücken in schlechtem Zustand

  • Dienstleistungen
  • 4 Min

Berlins Verkehrssenatorin Ute Bonde hat umfassende Maßnahmen zur Erneuerung der Berliner Brücken angekündigt. In den nächsten zehn Jahren müssen rund 120 Brücken in der Hauptstadt entweder vollständig neu gebaut oder grundlegend saniert werden. Die Kosten werden auf etwa eine Milliarde Euro geschätzt. Grund für den hohen Sanierungsbedarf sind laut Bonde jahrzehntelange Versäumnisse und eine wachsende Stadt, in der die Infrastruktur mit der Entwicklung nicht Schritt gehalten hat.

Masterplan Brücken kommt im Sommer

Als zentrale Maßnahme soll im Sommer 2025 ein umfassender „Masterplan Brücken“ vorgestellt werden. Dieser soll konkrete Vorhaben zur Sanierung und zum Neubau enthalten. Der Senat hat bereits erste Schritte zur Beschleunigung von Planungs- und Umsetzungsverfahren eingeleitet, sodass zukünftige Brückenprojekte zwei bis drei Jahre schneller realisiert werden können.

Mehr Effizienz durch moderne Verkehrssteuerung

Neben dem Brückenausbau plant der Senat auch Maßnahmen zur Verbesserung des Verkehrsflusses. Eine dynamische Verkehrssteuerung auf Basis von Echtzeitdaten und Künstlicher Intelligenz soll eingeführt werden. Vorrang erhalten dabei Busse und Straßenbahnen, es sollen aber auch Verbesserungen für den Individualverkehr erzielt werden.

Baustellen als Störfaktor im Fokus

Ein weiterer Aspekt der geplanten Verkehrsreform betrifft die Baustellenkoordination. Dauerbaustellen ohne sichtbaren Fortschritt sollen künftig vermieden werden. Dafür wird eine mobile Kontrolleinheit eingerichtet, die ab Herbst Baustellen auf Hauptverkehrsstraßen überwacht, Verstöße dokumentiert und bei Bedarf Maßnahmen ergreift. Zusätzlich sollen QR-Codes an Baustellen künftig auf eine Website mit aktuellen Informationen zur Bautätigkeit verlinken.

Baustellenkoordinierungsplattform in Erprobung

Zur besseren Abstimmung paralleler Bauprojekte wird derzeit eine digitale Baustellenkoordinierungsplattform getestet. Ziel ist es, Bauarbeiten so zu planen, dass sie den Verkehr möglichst wenig beeinträchtigen.

Anpassung der Tempolimits für besseren Verkehrsfluss

Als kurzfristige Maßnahme wird der Senat kommende Woche beschließen, auf zahlreichen Straßenabschnitten Tempo 50 statt 30 gelten zu lassen – außer in sensiblen Bereichen wie vor Schulen oder Pflegeeinrichtungen. Dort bleibt Tempo 30 aus Sicherheits- und Lärmschutzgründen bestehen.