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Klimaschutz und Baukultur: Ein nachhaltiger Weg
Nachhaltiges Bauen wird immer wichtiger, um den ökologischen Fußabdruck der Bauwirtschaft zu reduzieren. Doch wie lassen sich Klimaschutz und Baukultur miteinander vereinen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung von „Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW“ in Stuttgart. Experten aus Architektur, Ingenieurwesen und Bauwirtschaft diskutierten innovative Lösungen – von ressourcenschonenden Materialien über optimierte Bauprozesse bis hin zu neuen Kooperationsmodellen. Eine Umfrage ergab, dass insbesondere die fehlende Akzeptanz der Investoren und komplizierte Vorschriften als größte Hürden gesehen werden. Eine digitale Wissensplattform soll nun den Wandel in der Branche unterstützen.
Nachhaltigkeit und Bauästhetik als Einheit
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Vereinbarkeit von nachhaltigem Bauen mit hohen ästhetischen Ansprüchen. Impulsvorträge namhafter Experten zeigten, dass ressourcenschonende Materialnutzung und architektonische Qualität kein Widerspruch sein müssen. Martin Haas, Geschäftsführer von haascookzemmrich STUDIO2050, präsentierte Beispiele, in denen Klimaschutz und Baukultur erfolgreich miteinander kombiniert wurden. Jochen Lam von Transsolar Energietechnik betonte zudem die Bedeutung innovativer Energiekonzepte für zukunftsfähiges Bauen. Internationale Standards, wie sie in Schweden und Dänemark bereits etabliert sind, könnten auch in Deutschland als Vorbild dienen, erklärte Stefanie Weidner von Werner Sobek.
Mehr Suffizienz in der Bauplanung wagen
Ein weiterer Impuls kam von Anne Sick, die anhand einer Schulturnhallen-Sanierung demonstrierte, wie durch einfache Planung und den Verzicht auf unnötige Bauelemente Ressourcen geschont und dennoch funktionale Architektur geschaffen werden kann. Praxisbeispiele verdeutlichen, dass nachhaltiges Bauen und hohe Gestaltungsqualität vereinbar sind. Eine Live-Umfrage während der Veranstaltung ergab jedoch, dass vor allem die Akzeptanz bei Investoren sowie komplexe Bauvorschriften als größte Hindernisse für nachhaltiges Bauen gelten. Technische Herausforderungen oder eine begrenzte Materialverfügbarkeit wurden hingegen als weniger problematisch eingeschätzt.
Wissenstransfer für eine nachhaltige Bauwirtschaft
Um den Wandel im Bausektor voranzutreiben, bietet die Plattform „Klimaneutral Massiv Bauen@skills.BW“ praxisnahe Informationen in Form von Weiterbildungsvideos und Einblicken in erfolgreiche Projekte. Entwickelt von Architekten- und Ingenieurkammern sowie Vertretern der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, dient sie als digitale Wissensplattform und wichtige Informationsquelle für die Bauwende. Die Hoffnung ist, dass durch fundiertes Fachwissen und praktische Beispiele mehr Akzeptanz für nachhaltige Baukonzepte geschaffen wird.