Klimaresilienz schaffen: Große Aufgaben für Nordrhein-Westfalen

Klimaresilienz schaffen: Große Aufgaben für Nordrhein-Westfalen

Klimaresilienz schaffen: Große Aufgaben für Nordrhein-Westfalen

  • Nachhaltigkeit
  • 6 Min

Die Durchschnittstemperatur war seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) noch nie so hoch wie im vergangenen Jahr. Für 2024 erwartet der DWD sogar eine leichte Steigerung. Diese messbaren Veränderungen führen zu verstärkten Anstrengungen im Klimaschutz und in der Anpassung an den Klimawandel, insbesondere in stark besiedelten städtischen Gebieten, die besonders anfällig für Extremwetterereignisse wie Hitze, Flut oder Starkregen sind.

Mission Green vom VGL NRW: Naturbasierte Lösungen

Grünflächen sind Lebensräume für Pflanzen und Tiere und bieten wertvolle Naturerfahrungsräume für Menschen. Sie sind klimawirksam und verbessern die Lebensqualität in Städten und Dörfern. Maßnahmen zur Stärkung der grün-blauen Infrastruktur werden als sogenannte naturbasierte Lösungen auf europäischer Ebene im Zuge des Green Deals favorisiert, da sie gleichzeitig mehrere Probleme unserer Zeit lösen.

Spezielle Beratungsangebote in Nordrhein-Westfalen

In Nordrhein-Westfalen stellen sich die Herausforderungen aufgrund der hohen Besiedelungsdichte besonders stark. Das Land hat deshalb zahlreiche Förderungs- und Beratungsangebote entwickelt. Seit Januar 2024 bietet das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV NRW) eine spezielle Kommunalberatung zur Klimafolgenanpassung an. Dieses Angebot unterstützt Städte und Gemeinden bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und der Bewusstseinsbildung rund um die Folgen des Klimawandels.

Unterstützung durch den VGL NRW

Hans-Christian Eckhardt, Präsidiumsmitglied im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V. (VGL NRW), betont: „Viele Kommunen in NRW befassen sich längst intensiv mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Wir stehen dabei den Kommunen ebenso wie privaten Haus- und Gartenbesitzern zur Seite. Mit mehr als 1.000 Fachbetrieben des GaLaBaus entwickeln wir in NRW konkrete Lösungen zur Entsiegelung und für Schwammstadtkonzepte, sorgen für Bau und Pflege von mehr Grün und Blau in der Stadt und für nachhaltiges Bauen mit Dach- und Fassadenbegrünungen.“

Sicherheit und Lebensqualität

Der Deutsche Städtetag forderte bereits im April 2023, dass Klimaschutz und Klimaanpassung in Zukunft Pflichtaufgaben der Kommunen werden sollen. Josef Mennigmann, Präsident des VGL NRW, unterstützt diese Erwartung: „So würde sichergestellt, dass die Folgen des Klimawandels in allen kommunalen Planungen berücksichtigt werden. Dringend notwendige Investitionen in städtische Grünanlagen, abgestimmte Maßnahmen zum Regenwassermanagement und konsequente Dach- und Fassadenbegrünung wären die Folge.“

Gemeinsame Maßnahmen für Klimaschutz

Solche naturbasierten Lösungen werden auch auf europäischer Ebene im Green Deal favorisiert. Die grün-blaue Infrastruktur umfasst öffentliche Grünflächen wie Parks und Straßenbegleitgrün, Privatgärten, Außenbereiche von Unternehmen sowie Sportplätze und Freizeitstätten. Diese Flächen sind als Gesamtsystem zu verstehen und zu nutzen, um als Versickerungs- und Verdunstungsflächen für Regenwasser zu dienen und durch Beschattung und Kühlung die Lebensqualität zu verbessern.

Mission Green: Gemeinsam aktiv werden

Der VGL NRW hat sein Engagement zur Klimaanpassung unter den Titel „Mission Green“ gestellt, um die zentrale Rolle der Branche zu betonen. Eckhardt: „Die Aufgaben sind gewaltig, aber es gibt Lösungen! Wir verstehen unsere Mission Green als Leitbild für alle unsere Aktivitäten in Gärten und Landschaften.“ Diese Haltung und der Anspruch an die Mitgliedsbetriebe zeigt sich im neuen Imagefilm des VGL NRW, der die verschiedenen Arbeitsbereiche des GaLaBaus vorstellt.

Zukunftsaussichten und berufliche Perspektiven

Gemeinsam mit Städten und Gemeinden, privaten und gewerblichen Auftraggebern kann der GaLaBau wertvolle Beiträge für eine grüne, blühende und lebenswerte Umwelt schaffen und zur Klimaresilienz im direkten Arbeits- und Lebensumfeld der Menschen beitragen. Mennigmann: „Mit diesen Zukunftsaussichten sind wir außerdem interessant für junge Menschen, die sich für ihre Umwelt interessieren und eine berufliche Perspektive in diesem Bereich suchen.“