Hamburg: Baugemeinschaften stärken Wohnungsmarkt

Hamburg: Baugemeinschaften stärken Wohnungsmarkt

Hamburg: Baugemeinschaften stärken Wohnungsmarkt

  • Politik
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Hamburg nimmt bundesweit eine Vorreiterrolle beim gemeinschaftlichen Bauen und Wohnen ein. Eine aktuelle Studie der Quaestio Forschung und Beratung GmbH zeigt, dass es der Stadt gelungen ist, diesen Wohnsektor fest im Markt zu verankern. Beauftragt von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, hebt die Studie hervor, dass Baugemeinschaften eine kostengünstige Wohnungsversorgung fördern und das Quartiersleben stärken.

Politische Förderung und steigende Nachfrage

Seit über 30 Jahren unterstützt Hamburg gemeinschaftliches Bauen aktiv. Stadtentwicklungsgebiete wie Oberbillwerder und Grasbrook reservieren bis zu 20 Prozent der Wohnungsbauflächen für Baugemeinschaften. Bis 2030 sollen so rund 4.500 neue Wohnungen entstehen. Rund 160.000 Hamburger Haushalte bevorzugen gemeinschaftliche Wohnformen, während 23.000 explizit nach Wohnungen in solchen Projekten suchen.

Struktur und soziale Wirkung der Baugemeinschaften

Die Studie zeigt, dass 40 Prozent der Wohnungen im Individualeigentum stehen, während 50 Prozent genossenschaftlich genutzt werden. Haushalte mit Kindern bilden mit 45 Prozent die größte Gruppe, gefolgt von Seniorenhaushalten (26 Prozent). Die Baugemeinschaften leisten so einen wichtigen Beitrag zur kostengünstigen Wohnraumversorgung für Familien und Senioren.

Baugemeinschaften als soziale Träger

Die integrative Wirkung dieser Wohnform ist beachtlich: 50 Prozent der gebauten Wohnungen sind gefördert, weit mehr als der Hamburger Durchschnitt von 28 Prozent. Zudem entstehen vermehrt Wohnungen für mobilitätseingeschränkte Personen und sozial Benachteiligte. Auch das nachbarschaftliche Engagement der Bewohner verbessert das Quartiersleben.

Langjährige Tradition mit Zukunftsperspektive

Hamburg fördert Baugemeinschaften seit Jahrzehnten durch Grundstücksvergabe, Finanzhilfen und Beratung. Seit 1990 entstanden so 143 Projekte mit rund 3.300 Wohneinheiten. Die Agentur für Baugemeinschaften und die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) spielen hierbei eine zentrale Rolle. Das Konzept ist aus der Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik nicht mehr wegzudenken.