Elbe-Tunnelprojekt der Hamburger Energiewerke

Elbe-Tunnelprojekt der Hamburger Energiewerke

Elbe-Tunnelprojekt der Hamburger Energiewerke

  • Nachhaltigkeit
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Um Fernwärme aus dem Hamburger Hafen in die nördlich der Elbe gelegenen Wohngebiete zu bringen, wird derzeit ein Tunnel unter der Elbe gebaut. Eine große Bohrmaschine ist nun seit einem Jahr im Einsatz und erzielt dabei stetige Fortschritte.

Erfolgreicher Bohrfortschritt unter der Elbe

Ein Jahr nach Baustart sind rund 75 Prozent des Fernwärmetunnels unter der Elbe gebohrt. Die Tunnelbohrmaschine hat bis zum Ende der letzten Woche bereits 870 Meter zurückgelegt, wie David Kappenberg, Sprecher der Hamburger Energiewerke, mitteilte. Der Bau verläuft planmäßig, und es wird erwartet, dass die Maschine im Dezember 2024 den Zielschacht im Hindenburgpark erreicht.

Fernwärme für den Hamburger Westen ab 2026

Der fast 1200 Meter lange Tunnel soll ab Anfang 2026 klimafreundliche Wärme aus dem Energiepark Hafen ins Fernwärmenetz auf der Nordseite der Elbe einspeisen. Ziel ist es, den Energiebedarf zunehmend ohne Kohle zu decken: Ab 2030 soll Kohle für die Wärmeerzeugung in Hamburg nicht mehr genutzt werden. Dennoch bleibt die Versorgung zunächst zu etwa 55 Prozent klimaneutral, wie Kirsten Fust, technische Geschäftsführerin der Energiewerke, erläuterte.

Energiequelle mit Abwärme und Erdgas

Im Energiepark wird Abwärme aus lokalen Industrieanlagen, einer Müllverbrennungsanlage sowie der Abwasseraufbereitung des Klärwerks Dradenau genutzt. Zusätzlich ist eine Gas- und Dampfturbinen-Anlage vorgesehen, die bei Bedarf zusätzliche Wärme liefern kann. Solange grüner Wasserstoff nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht, wird weiterhin Erdgas als Brennstoff eingesetzt.

Kontinuierlicher Vortrieb durch innovative Technik

Aktuell bewegt sich die Bohrmaschine täglich 10 bis 17 Meter vorwärts, während die Geschwindigkeit zu Beginn des Projekts nur bei 1 bis 1,5 Metern pro Tag lag. Nach dem Erreichen der 970 Meter Marke ist Anfang November eine mehrtägige Unterbrechung geplant, um Werkzeuge am Schneidrad auszutauschen. Anschließend folgt die finale Strecke mit den verbleibenden 200 Metern bis zum Zielschacht. Die 280 Meter lange Bohrmaschine, die den Namen „Hermine“ trägt, wurde am 2. November 2023 auf den symbolträchtigen Namen getauft. „Hermine“ steht für „Hamburger Energiewerke Röhre Mit Neuer Energie“.