Fassadenbegrünung mit integrierten Solarmodulen
Angesichts zunehmender Hitzewellen und extremer Wetterereignisse gewinnt die Klimaanpassung in Städten an Bedeutung. Das Projekt „VertiKKA“, eine Kombination aus Fassadenbegrünung und integrierten Solarmodulen, bietet eine innovative Lösung. An der Bauhaus-Universität Weimar wird der Prototyp dieses Systems getestet, um städtische Hitze zu reduzieren und gleichzeitig erneuerbare Energie zu erzeugen.
Vertikale Klima-Klär-Anlage zur Hitzereduktion
„VertiKKA“ wurde in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Praxispartnern entwickelt. Die vertikale Begrünung kühlt städtische Hitzeinseln, filtert Schadstoffe aus der Luft und schafft Lebensräume für Tiere und Insekten. Die beweglichen Solarmodule schützen die Pflanzen vor extremen Wetterbedingungen und erzeugen gleichzeitig Energie, was die Doppelfunktion der Anlage besonders effizient macht.
Nachhaltige Bewässerung mit Grauwasser
Eine Besonderheit des Projekts ist die Nutzung von Grauwasser – leicht verschmutztes Abwasser – zur Bewässerung der Pflanzen. In Weimar wird dieses Wasser aus einem Wohnhaus gesammelt und zur Anlage transportiert. Künftig soll das Grauwasser direkt am jeweiligen Gebäude genutzt werden. Die Verdunstung des Wassers kühlt zusätzlich die Umgebung und trägt so zur Verbesserung des Mikroklimas bei.
Testphase ab September 2024
Der Prototyp wird ab September 2024 im Reallabor getestet. Dabei stehen die Reinigungsleistung des Grauwassers, die Pflanzenvitalität sowie die Auswirkungen auf das Mikroklima im Fokus. Zusätzlich untersucht das Team der Bauphysik die Wärmedämmung und das Tauwasserrisiko der Anlage, um bauliche Effizienz zu gewährleisten.
Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt wird in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wissenschaft und Praxis durchgeführt, darunter die Bauhaus-Universität Weimar, Björnsen Beratende Ingenieure GmbH und das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES gGmbH).
Zukunft urbaner Räume
„VertiKKA“ könnte einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung in Städten leisten. Neben der Verbesserung des Mikroklimas und der Luftqualität bietet das Projekt das Potenzial, städtische Räume energieunabhängiger zu machen und die Biodiversität zu fördern. Innovative Lösungen wie „VertiKKA“ machen Städte widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels und tragen zu einer nachhaltigen Entwicklung urbaner Räume bei.