EU-Umweltrat verabschiedet Nature Restoration Law
Am 18. Juni 2024 verabschiedeten die Umweltministerinnen und -minister der EU das Nature Restoration Law in der Sitzung des Umweltrats. Dieses Gesetz, bereits im Februar vom EU-Parlament abgestimmt, wurde durch die Bemühungen von Umweltministerin Steffi Lemke und ihrem irischen Kollegen Eamon Ryan wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Sie überzeugten die letzten Zweifler kurz vor der Konstituierung des neu gewählten EU-Parlaments.
Ziele des Nature Restoration Law
Das Nature Restoration Law ist ein Schlüsselelement der EU-Strategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Es setzt verbindliche Ziele für die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme, besonders jener mit hohem Potenzial zur Kohlenstoffbindung und -speicherung. Zudem soll es die Auswirkungen von Naturkatastrophen verhindern und verringern.
Stimmen zur Verabschiedung
Andrea Gebhard, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, äußerte sich positiv: „Das grüne Licht aus Europa zur Umsetzung des Nature Restoration Law ist eine überaus gute Nachricht. Gesunde und stabile Ökosysteme sind für Städte und Gemeinden von unbestrittener Relevanz, da sie Frischluftschneisen, Temperaturregulierung und Wassermanagement unterstützen. Auch für den Artenschutz ist die neue Verordnung ein überfälliger Rettungsplan.“ Sie dankte den Beteiligten für ihren Einsatz, der zu einer breiten Zustimmung im Rat der Europäischen Union führte.
Bedeutung für die EU-Biodiversitätsstrategie
Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ist ein neuer, wegweisender Schritt in der EU-Biodiversitätsstrategie, die bislang nur eine Absichtserklärung war. Es markiert einen wichtigen Meilenstein für die Verbesserung der biologischen Vielfalt, die Abschwächung des Klimawandels und die Förderung nachhaltiger Land- und Wassernutzung. Bis 2030 sollen mindestens 20 % der Landflächen und 20 % der Meeresgebiete der EU wiederhergestellt werden.
Unterstützung durch internationale Verbände
In einem offenen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die belgische EU-Ratspräsidentschaft appellierten der Architects Council of Europe ACE und die europäische Region der International Federation of Landscape Architects IFLA Europe an die Mitgliedstaaten, für die Richtlinie zu stimmen. Sie unterstützten damit die Bemühungen von Lemke und Ryan und forderten die Mitgliedstaaten Österreich, Belgien, Finnland, Italien, Schweden, die Niederlande und Polen auf, ihre Sperrminorität aufzugeben.