Die Renaissance der Kunst am Bau aus der DDR

Die Renaissance der Kunst am Bau aus der DDR

Die Renaissance der Kunst am Bau aus der DDR

  • Hochbau
  • 4 Min

In vielen Städten der ehemaligen DDR erlebt die Kunst am Bau aus der Zeit der sozialistischen Ära eine bemerkenswerte Wiederbelebung. Nach dem Mauerfall gerieten zahlreiche dieser Kunstwerke in Vergessenheit oder wurden gar zerstört. Doch heute rücken Denkmalschützer und Kunsthistoriker diese oft monumentalen Werke wieder ins Blickfeld.

Beispiel Leipzig: Die Berufsfachschule des Klinikums St. Georg

Ein lebendiges Beispiel für diese Wiederentdeckung ist die Berufsfachschule des Klinikums St. Georg in Leipzig. Hier begegnen Azubis und Lehrkräfte täglich unbewusst zwei Wandmosaiken des bekannten Malers Arno Rink, die im Jahr 1990 fertiggestellt wurden. Diese Kunstwerke sind Teil der DDR-Kunst am Bau und trugen dazu bei, dass die Pflegefachschule des St. Georg seit 2023 unter Denkmalschutz steht.

Ein Umdenken im Denkmalschutz

In den 90er-Jahren verschwanden viele Kunstwerke der DDR-Kunst am Bau, sei es durch Abriss oder Demontage. Doch mittlerweile hat ein Umdenken im Denkmalschutz eingesetzt. Eine neue Generation von Denkmalpflegern betrachtet diese Kunstwerke mit anderen Augen und erkennt ihren historischen und künstlerischen Wert.

Wiederentdeckung der Ostmoderne

Nicht nur prominente Gebäude stehen im Fokus der Denkmalpflege, sondern auch Schulen und Kitas aus den 70er- und 80er-Jahren. Die systematische Erfassung und Untersuchung dieser Bauten hat begonnen, und viele von ihnen werden nun unter Denkmalschutz gestellt. Die sogenannte Ostmoderne ist wieder zum Thema geworden, nicht nur in Sachsen, sondern in vielen Städten Deutschlands.

Herausforderungen beim Erhalt

Obwohl das Interesse an der DDR-Kunst am Bau gestiegen ist, stellt ihr Erhalt nach wie vor eine Herausforderung dar. Der Erhalt an Ort und Stelle wird bevorzugt, doch nicht immer ist dies möglich oder sinnvoll. Die Frage nach der Finanzierung von Restaurierungsarbeiten und der langfristigen Nutzung der Gebäude bleibt offen.

Ausblick

Die Berufsfachschule des Klinikums St. Georg in Leipzig steht vor einer neuen Phase ihrer Geschichte. Doch dank ihres Denkmalstatus ist zumindest klar, dass die Kunstwerke von Arno Rink unangetastet bleiben müssen.

Bild: Stadt Leipzig