CO2-reduzierter Beton: Schnelleres Aushärten

CO2-reduzierter Beton: Schnelleres Aushärten

CO2-reduzierter Beton: Schnelleres Aushärten

  • Nachhaltigkeit
  • 5 Min

In einer aktuellen Forschungsstudie wurde untersucht, wie klimaneutraler Beton in der Bauindustrie etabliert werden kann. Dabei standen innovative Betonrezepturen und eine beheizbare Schalung im Mittelpunkt, um die verzögerte Festigkeitsentwicklung von RCC-Betonen bei niedrigen Temperaturen zu überwinden. Dieses langsame Aushärten war bisher ein Hindernis für den Einsatz von klinkerreduziertem Beton. Die Studie untersuchte auch Möglichkeiten zur weiteren Verbesserung der Umweltverträglichkeit von Betonrezepturen.
 

Erforschung von CO2-reduziertem Beton für Nachhaltigkeit im Baugewerbe

Die österreichische Forschungsstudie RCC2 (Reduced Carbon Concrete) konzentrierte sich darauf, die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen bei der Einführung von CO2-reduziertem Performance-Beton zu überwinden. Dieser Beton bietet eine umweltfreundlichere Alternative auf Baustellen in Österreich. In einem früheren Projekt im Jahr 2021 wurde bereits der Einsatz von klinkerreduzierten Betonrezepturen auf Baustellen untersucht, die im Vergleich zu Standardbeton einen erheblich reduzierten CO2-Fußabdruck aufweisen. Allerdings benötigen sie mehr Zeit zum Aushärten, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen, was zu längeren Bauzeiten und höheren Kosten führt.
 

Beheizbare Schalung als Lösung für verzögertes Aushärten

Der Fokus der aktuellen Studie liegt auf einem von DOKA entwickelten Prototyp einer beheizbaren Schalung, die entwickelt wurde, um die verzögerte Festigkeitsentwicklung auszugleichen. Die Beheizung der Schalung erfordert zwar Energie, erzeugt jedoch auch CO2-Emissionen. Wenn der benötigte Strom jedoch aus erneuerbaren Energien stammt, kann dieser Nachteil gemildert werden. Die ökologische Bilanz von beheizbaren Schalungen für klinkerreduzierten Beton ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, insbesondere wenn innovative RCC-Rezepturen weiterentwickelt werden, indem technischer Kohlenstoff auf Pflanzenkohlebasis hinzugefügt wird.
 

Umfangreiche Tests unter verschiedenen Bedingungen

Das Projektteam führte umfassende Tests unter Sommer- und Winterbedingungen durch, wobei sowohl Decken- als auch Wandelemente verwendet wurden. Dabei kamen drei verschiedene Betonrezepturen zum Einsatz: Standardbeton (als Referenz), CO2-reduzierte Betonrezeptur (RCC2) und CO2-reduzierte Betonrezeptur mit technischem Kohlenstoff (RCC2+). Alle Bauteile wurden im Labor überwacht, und die Temperaturentwicklung wurde dokumentiert. Die Ergebnisse zeigten, dass eine beheizbare Schalung bei niedrigen Temperaturen Vorteile bietet, da sie Schäden am Beton verhindern kann, die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auftreten. Dies unterstreicht das Potenzial von klinkerreduziertem Beton, die CO2-Bilanz erheblich zu verbessern und eröffnet die Möglichkeit für einen breiteren Einsatz in der Branche.

Bild: Doka